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Die Arnica montana ist, wie es bereits im Namen steht, eine Heilpflanze, die in den Bergen wächst. Die strahlend gelbe Pflanze hat es gar geschafft, als Botschafterin der Homöopathie wahrgenommen zu werden und wurde 2001 als Arzneipflanze des Jahres ausgezeichnet. In der Homöopathie wird Arnica bei Verletzungen verschiedenster Arten eingesetzt. Lesen Sie auf dieser Seite mehr über die Heilpflanze und ihr homöopathisches Arzneimittelbild.

  • Illustration Arnica montana
  • Nahaufnahme einer gelben Arnica montana Blüte im Gras

Steckbrief von Arnica montana

Beschreibung: Die Pflanze wird 20 bis 60 cm hoch und besitzt einen drüsigen, meist unverzweigten Stängel und ein kurzes, verdicktes Rhizom (= Wurzelstock). Am Stängel sitzen ein bis selten drei gegenständige Blattpaare. Die grundständigen Blätter bilden eine Rosette, sind eiförmig bis lanzettlich und vorwiegend ganzrandig. Die Blütenköpfe sind meist einzeln, dunkelgelb mit einem Durchmesser von 4 bis 8 cm, und die Zungenblüten wirken etwas zerzaust. Die Frucht ist 6 bis 7 mm lang und besitzt ca. 8 mm lange, gelbliche Pappusborsten.

Blütezeit: Juni bis August

Verbreitung: Diese europäische Pflanze ist nordwärts bis Südschweden und Lettland, ostwärts bis Siebenbürgen und in den Balkan und südwärts bis zum Nordapennin, zu den Pyrenäen und nach Nordspanien verbreitet. In der Schweiz findet man sie häufig im ganzen Alpenraum, selten im  Südjura und in den Voralpen. In den angrenzenden Vogesen und im Schwarzwald ist die Arnika wiederum eine häufige Wiesenpflanze.

Standort: Die Arnika findet man auf Bergwiesen und Weiden auf mässig sauren und mageren Böden der subalpinen (1'200 bis 2'000 m ü. d. M.) und der anschliessenden unteren alpinen Stufe. Darunter, in der montanen Stufe, ist sie auch auf sauren Moorböden zu finden. Die Arnika ist eine pflanzensoziologische Charakterart der Borstgrasweide, ein Alpweidentyp, der sich auf versauerten, ausgehagerten Böden ohne Düngung durchsetzt. In diesem kurz gewachsenen, gleichförmigen Weideland trägt die Arnika mit andern bunten Blumen zum farbenfrohen Akzent bei.

Besonderheiten: In den Schriften der Antike ist die Arnika noch nicht zu finden. Die ersten Beschreibungen stammen aus dem Mittelalter, die früheste bekannte Abbildung findet man im Kräuterbuch von Matthiolus von 1558. Der Name «Arnika» taucht bei Tabernaemontanus 1625 auf, der  bereits die übliche äusserliche Anwendung bei Verletzungen beschreibt. Zur bedeutenden Arzneipflanze wurde die Arnika im 19. Jahrhundert, als die entstehende wissenschaftliche Medizin sie in den essentiellen Arzneischatz aufnahm. Danach verlor sie zwar etwas an Bedeutung, sie zählt aber heute noch zu den angewandten Heilpflanzen in der Schulmedizin.

verwendeter Teil: getrocknete Wurzel, getrocknete Blütenstände oder frische, ganze, blühende Pflanze

wichtige Verwandte: Artemisia abrotanum und A. cina, Bellis, Calendula, Chamomilla (Matricaria), Cineraria maritima, Echinacea, Eupatorium, Taraxacum

Wirkung von Arnica in der Homöopathie

Die Arnica aus dem Alpenraum bilden Helenalin, was als natürlicher Entzündungshemmer gilt. Arnica montana hilft bei Zerrungen und Verletzungen aller Art. Zudem hat Arnica eine besondere Beziehung zum Blut. Wenn es zu einem Blutaustritt aus den Gefässen kommt (z.B. bei Verletzungen, Operationen, Zahnarztbesuch), regt die Arnica die Blutbildung an und kräftigt die Zirkulation. Bei Blutaustritt ins Gewebe (Bluterguss/Hämatom) infolge äusserer Gewalt durch einen Schlag, Fall oder eine Quetschung empfiehlt sich die Anwendung von Arnica. Sogar wenn das Ereignis bereits länger zurück liegt kann noch mit Arnica behandelt werden. Arnica kann ebenfalls gut bei Schockzuständen eingesetzt werden, die infolge einer Verletzung eintreten.

Verwendung von Arnica in der Homöopathie

Die Arnica Heilpflanze wird bei Folgen von Gewalteinwirkung und körperlicher Überanstrengung angewendet. Beim Auftreten von Muskelkater, einer Prellung oder Verstauchung kann zum Beispiel eine Arnica Salbe angewendet werden. Arnica ist ein homöopathischer Wirkstoff, der in jede Notfall Apotheke gehört und bei diversen Arten von Verletzungen angewendet werden kann. Oft bringt eine Kombination mit Hypericum (Nervenverletzungen), Symphytum (Knochen-, Knochenhautverletzung) und Calendula (Wundpflege) gute Resultate.

Arnica Produkte können innerlich als Globuli oder Tabletten sowie äusserlich in Form von einer Salbe oder einem Spray angewendet werden.

Zur Herstellung der homöopathischen Urtinktur werden die getrockneten Wurzeln, Blütenstände oder die frische, ganze, blühende Pflanze verwendet. Diese Tinktur wird dann für die Herstellung von Arnica Globuli oder Arnica Salben verwendet. Similasan verwendet für die Produkte Schweizer Anica montana, die wir dank einer Sammellizenz selbst auf dem Stoos sammeln.

Das Arzneimittelbild von Arnica montana

Alle Arzneimittelbilder

Wirkt bevorzugt auf:

  • Muskeln, Bindegewebe, Blutgefässe

Passt besonders zu:

  • vollblütigen, muskulösen Menschen mit Neigung zu Bluthochdruck

Hauptindikationen:

  • Blutergüsse
  • Neigung zu «blauen Flecken» nach geringem Schlag
  • Muskelkater
  • Hirnerschütterung
  • Verletzungsschmerzen, Schmerzen nach Operationen
  • Herz-Kreislaufstörungen, Arterioklerose
  • Bluthochdruck alter Leute
  • Wundliegen (Dekubitus)
  • Karpaltunnelsyndrom, Krampfader
 

Besonders wichtig für die Mittelwahl:

Folgen von Schreck (Unfall-Schock) und äusserer Gewalt (Schlag, Stoss, Fall, Quetschungen, Operationen) / Verletzungen (Schmerzen, Blutergüsse), auch wenn sie Jahre zurückliegen.

Symptome:

  • Verwirrung
  • «Schock» nach Unfall
  • Angst, berührt zu werden
  • Roter, heisser Kopf bei kaltem Körper
  • Morgens beim Aufstehen Aufstossen mit Geruch nach faulen Eiern
  • Wundliegen (Dekubitus)
  • Gefühl «wie verprügelt»
  • Zerschlagenheit des Körpers und der Glieder, besonders beim Liegen
  • Das Bett erscheint zu hart
  • Schmerzen bei Verletzungen (allgemein)

Allgemeines:

  • Nach körperlicher Überanstrengung (z.B. Muskelkater)
  • Vor und nach Operationen
  • Zahnarztbesuch
  • Geburt (auch an Hypericum, Staphisagria und Symphytum denken)

Modalitäten:

Schlimmer durch:
Berührung, Bewegung, Erschütterung, Schwitzen

Besser durch:
Liegen, Ruhe, bei Tieflage des Kopfes