Zahnen – Wenn Babys ihre ersten Zähne kriegen
Babys beginnen mit etwa 6 Monaten mit dem Zahnen. Mit den ersten Zähnen erfahren viele Babys zum ersten Mal Schmerzen und das kann zu einer Herausforderung für die gesamte Familie werden.

Die ersten Milchzähne zeigen sich bei den meisten Säuglingen ab dem 5. oder 6. Monat. Das Durchbrechen der Milchzähne beim sogenannten «Zahnen» bereitet dem Baby mehr oder weniger starke Schmerzen. Je nach Schmerzempfindlichkeit des Babys kann das Zahnen nicht nur das Kind, sondern auch die Eltern und sogar die Geschwisterchen erheblich belasten.
Während Babys Zahnen sind sie auch besonders anfällig für gesundheitliche Störungen, wie leichtes Fieber, Schnupfen, Husten, Ohrenschmerzen oder Durchfall.
Dies rührt daher, dass während der Zahnungsphase das Immunsystem Ihres Kindes herabgesetzt ist. Häufig verweigern Babys wegen dem geschwollenen und empfindlichen Zahnfleisch auch die Brust oder das Fläschchen. Dies wird oft fälschlicherweise als Appetitlosigkeit interpretiert.
Zudem sind sie oft unruhig, schlafen schlecht und sind quengeliger als sonst. Starker Speichelfluss und das Bedürfnis, auf alles zu beissen, gehören ebenfalls zu den Symptomen des Zahnens. Durch die erhöhte Speichelbildung besteht ausserdem die Gefahr, dass die Mundwinkel Ihres Kindes austrocknen und wund werden.
Stillen kann eine gesunde Gebissentwicklung und Kieferausbildung des Babys fördern. Doch die Muttermilch enthält auch viel Milchzucker, welcher bei den neuen Zähnen Karies verursachen kann. Bereits zum Startschuss der ersten Zähne ist eine gute Zahnhygiene wichtig, denn die kleinen Beisser sollten über zehn Jahre halten. Am besten putzen Sie Ihrem Kind die Zähne jeweils am Abend. Anfangs können die Zähne mit einem Baumwolltuch oder Wattenstäbchen mit Wasser gereinigt werden. Später empfiehlt sich eine Kind-Zahnbürste sowie Kinderzahnpasta mit reduziertem Fluoridgehalt (0.025 % Fluor).

So können Sie Ihr Baby beim Zahnen unterstützen
- Geben Sie dem Kind gegen die Schmerzen während des Zahnens feste Gegenstände zum Draufbeissen. Im Kühlschrank (nicht im Tiefkühler!) vorgekühlte Beissringe eignen sich dafür am besten, aber auch Eibisch- und Veilchenwurzeln können zum Draufbeissen gegeben werden.
- Ein zahnendes Kind braucht die doppelte Portion Geduld und Zuwendung von den Eltern. Achten Sie darauf, dass sich Ihr Kind am Tag öfter erholen kann.
- Um das Austrocknen und Wundwerden der Mundwinkel Ihres Babys zu verhindern, waschen Sie die betroffenen Hautstellen mit warmem Wasser und tragen Sie eine kindgerechte Creme auf
- Gekühlte Speisen wie Obstkompott, Joghurt oder eine kühle Banane sind für Ihr Kind während des Zahnens angenehmer als warme Speisen.
- Falls Sie Ihrem Kind harte Brotrinde zum Beissen geben, lassen Sie es wegen der Erstickungsgefahr nicht unbeaufsichtigt.
- Massieren Sie das Zahnfleisch gegebenenfalls mit kaltem Quark.
- Auch Bernsteinketten sollen das Zahnen erleichtern. Aber Vorsicht: Die Kette darf weder zu locker sein noch zu straff sitzen.
Jahn, R. (2013). Kinder sanft und natürlich heilen mit Schweizer Hausmitteln (2. Aufl.). Axel Springer.
https://zahnarztzentrum.ch/blog/2016/10/05/zahnen-das-hilft-ihrem-baby-wirklich/, 31.07.24