Aknebehandlung: Wie werde ich meine Pickel los?
Wie werde ich meine Pickel los? Diese Frage umtreibt längst nicht nur Teenager, sie bleibt für viele auch im Erwachsenenalter aktuell. Die passende Aknebehandlung hängt unter anderem von der Art der Akne ab. Erfahren Sie hier mehr über Acne vulgaris, tarda, inversa und co.
Akne ist eine der am weitesten verbreiteten Hauterkrankungen. Sie äussert sich durch verschiedene Arten von Hautstörungen wie Pickel, Mitesser und entzündete Stellen. Akne tritt vorwiegend während der Pubertät auf, sie kann aber auch Erwachsene betreffen. Akne zeigt sich in der Regel im Gesicht, kann aber im Grunde überall da auftreten, wo am Körper Haare wachsen. Denn die für die Akne typischen Hautunreinheiten und Hautauffälligkeiten haben ihren Ursprung in entzündeten Haarfollikeln.
Sichtbare Akne-Symptome (von Pickeln, Mitessern, Pusteln bis zu Abszessen) entstehen durch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Zu diesen Faktoren gehören hormonelle Veränderungen, beispielsweise während der Pubertät, Ernährung, Umwelteinflüsse, Hygiene, Medikamente oder auch die genetische Veranlagung.
Diese Faktoren können zu einer Zunahme der Hornzellenproduktion in der Haut führen. Dadurch werden die Talgdrüsen verstopft und der Talgabfluss unterbrochen. Dies wiederum bietet Bakterien einen perfekten Nährboden, um sich zu vermehren und provoziert als Immunreaktion des Körpers eine Entzündung an der betroffenen Stelle. Pickel entstehen.
Obwohl die Entstehung der Akne-Symptome immer gleich abläuft, ist Akne nicht gleich Akne. Um die passende Aknebehandlung wählen zu können, müssen Sie wissen, welche Form der Akne Sie behandeln möchten.
Akne vulgaris (gewöhnliche Akne)
Die Akne vulgaris, auch gewöhnliche Akne genannt, ist die häufigste Form der Akne. Sie tritt vorwiegend bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen als unliebsame Begleiterscheinung von hormonellen Veränderungen während der Pubertät auf. Jungen sind gleich häufig betroffen wie Mädchen, neigen aber eher zu einem schweren Krankheitsverlauf.
Im Schnitt sind etwa 70 bis 95 Prozent aller Jugendlichen von der gewöhnlichen Akne betroffen. Allerdings ist sie nur in 15 bis 30 Prozent der Fälle so schwer ausgeprägt, dass eine medizinische Aknebehandlung notwendig wird.
Verschiedene Elemente tragen zur Entstehung der gewöhnlichen Akne bei. Ein Hauptfaktor ist die übermässige Talgproduktion: Die Talgdrüsen scheiden zu viel fettige Substanz aus, angeregt durch männliche Geschlechtshormone, die insbesondere während der Pubertät in erhöhtem Masse auftreten, auch bei Mädchen.
In vielen Fällen bessert sich die Akne vulgaris mit dem Abschluss der Pubertät automatisch, da sich die Hormonspiegel stabilisieren und die Talgproduktion abnimmt.
Akne tarda (Spätakne)
Wie der deutsche Name der Akne tarda (Spätakne) bereits verrät, tritt diese Form der Akne nach der Pubertät zwischen 25 und 40 Jahren auf. Fachleute gehen davon aus, dass etwa 40 % der Menschen über 25 Jahren mit der Spätakne zu kämpfen haben. Dabei sind 75 bis 85 % der Betroffenen Frauen. Insbesondere nach dem Beenden der hormonellen Verhütung, während der Schwangerschaft oder als Begleiterscheinung der Wechseljahre kann die Haut unrein werden.
Die Entstehung von Spätakne kann durch eine Reihe von Elementen beeinflusst werden. Obwohl die genaue Wirkungsweise von inneren und äusseren Faktoren auf Akne im Erwachsenenalter bislang nicht vollends geklärt ist, wird vermutet, dass Hormonschwankungen eine wesentliche Rolle spielen. Andere bedeutsame Faktoren könnten die genetische Vorbelastung, Rauchen, Kosmetikprodukte und Stress sein.
Obwohl die Symptome der sogenannten Spätakne meist mild bis moderat sind, kann die psychologische Belastung genauso intensiv sein wie bei jüngeren Betroffenen.
Akne inversa (Hidradenitis suppurativa)
Auch bei der Akne inversa kommt es zu einer übermässigen Verhornung in den Haarfollikeln, was den Abfluss von Talg und Schweiss behindert. Dadurch können die Follikel reissen und die umliegende Haut entzünden, was zur Bildung von Abszessen führt. Die Entzündung kann sich weiter ausdehnen und verzweigte, röhrenartige Strukturen in der Haut und Unterhaut bilden. In einigen Fällen entstehen Fisteln, die Sekret abgeben. Dies kann zu einer Zerstörung und Vernarbung der Haut und der Schweissdrüsen führen.
Auch die Ursachen der Akne inversa sind bis heute nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass Immunsystemstörungen, hormonelle Schwankungen und genetische Elemente beteiligt sein könnten. Es ist bekannt, dass die Erkrankung oft in Verbindung mit bestimmten Bedingungen auftritt, zum Beispiel mit Tabakkonsum, Übergewicht, übermässiger Schweissproduktion oder bestimmten psychischen Belastungen.
Die Mallorca Akne zeigt sich durch juckende Hautknötchen, die nach dem Sonnen auftreten, primär nach den ersten Sonnenstrahlen im Frühling. Obwohl der Name es suggeriert, ist Mallorca-Akne streng genommen keine echte Form von Akne, sondern eine Sonnenallergie. Es liegt jedoch auch bei der Sommerakne eine Entzündung der Talgdrüsenfollikel vor, weshalb sie trotzdem gut in diese Liste passt.
Der Sommerakne manifestiert sich hauptsächlich an Stellen, die der Sonne häufig ausgesetzt sind, wie Arme, Beine, Gesicht und Dekolleté. Die Reaktion tritt in der Regel wenige Stunden nach dem Sonnenbaden auf.
Es gibt eine genetische Prädisposition für die Entwicklung dieser Hauterkrankung, und sie betrifft oft jüngere Menschen. Die geeignete Aknebehandlung, respektive Vorbeugung, liegt im Wesentlichen im Einsatz moderner Sonnenschutzmittel mit niedrigem Lipidgehalt und hohem UVA-Schutz.
Topische Behandlungen (Behandlungen direkt auf der Haut): Cremes und Gele, die Wirkstoffe wie Benzoylperoxid oder Salicylsäure enthalten, können direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Diese Mittel wirken antibakteriell und reduzieren die Talgproduktion.
Orale Medikamente: In schwereren Fällen können Antibiotika oder hormonelle Behandlungen wie die Antibabypille verschrieben werden. Diese wirken systemisch und können daher effektiver sein, haben jedoch auch mehr potenzielle Nebenwirkungen.
Lichttherapie: Bei dieser Methode wird die Haut speziellen Lichtwellen ausgesetzt, die antibakteriell wirken und die Talgproduktion reduzieren können.
Dermatologische Behandlungen: In hartnäckigen Fällen können auch stärkere Behandlungen wie chemische Peelings oder sogar chirurgische Eingriffe in Erwägung gezogen werden.
Akne vulgaris und Akne tarda vorbeugen
Die Vorbeugung und die Behandlung von Akne vulgaris sowie Akne tarda erfordern eine ganzheitliche Herangehensweise, die sowohl die Hautpflege als auch den Lebensstil umfasst:
Regelmässige Hautreinigung: Eine der wichtigsten vorbeugenden Massnahmen ist die tägliche Reinigung der Haut mit einem milden Reinigungsmittel. Dies hilft, die Poren frei von überschüssigem Talg und Schmutz zu halten.
Vermeidung von fettigen (komedogenen) Kosmetika: Produkte, die die Poren zusätzlich verstopfen können, sollten vermieden werden. Nicht fettende Produkte, die in der Regel leichter sind und weniger ölige Substanzen enthalten, sind hier die bessere Wahl.
Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Antioxidantien (z. B. Vitamin C und E oder Mineralien wie Selen und Zink) ist, kann dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren. Zucker und fettreiche Lebensmittel sollten minimiert werden.
Stressmanagement: Stress kann die Talgproduktion anregen und Akne verschlimmern. Entspannungstechniken wie Meditation oder Sport können hier Abhilfe schaffen.
Aknebehandlung: Akne inversa
- Antibiotika: Orale oder topische Antibiotika können zur Behandlung von Infektionen und zur Reduzierung von Entzündungen eingesetzt werden.
- Steroide und Immunmodulatoren: Corticosteroid-Cremes oder immunmodulierende Medikamente können ebenfalls zur Kontrolle der Entzündung verwendet werden.
- Chirurgische Eingriffe: In schweren Fällen können chirurgische Verfahren wie Abszessdrainage oder sogar die Entfernung von betroffenen Hautbereichen erforderlich sein.
- Biologika: In einigen Fällen können Biologika, die das Immunsystem modulieren, eingesetzt werden. Diese sind jedoch in der Regel für sehr schwere Fälle reserviert und können erhebliche Nebenwirkungen haben.
- Lasertherapie: Für einige Patienten kann die Laserbehandlung eine wirksame Methode zur Reduzierung von Entzündungen und zur Verbesserung des Hautbildes sein.
Bei anhaltenden oder schweren Symptomen ist es unumgänglich, einen Hautarzt zu konsultieren und einen individuellen Behandlungsplan erstellen zu lassen. Durch die Kombination von vorbeugenden Massnahmen und gezielten Behandlungsmethoden kann Akne inversa effektiv behandelt werden.
Akne inversa vorbeugen
Gewichtskontrolle: Übergewicht kann die Symptome der Akne inversa verschlimmern. Eine ausgewogene Ernährung und regelmässige Bewegung können helfen, das Gewicht zu kontrollieren.
Rauchverzicht: Rauchen ist ein bekannter Auslöser für Akne inversa. Der Verzicht auf Tabak kann die Symptome erheblich lindern.
Kleidung: Lockere, atmungsaktive Kleidung aus natürlichen Fasern wie Baumwolle kann Hautirritationen minimieren.
Persönliche Hygiene: Eine sanfte Hautreinigung mit milden, nicht fettenden Produkten kann helfen, die Symptome zu lindern. Aggressive Seifen und Reinigungsmittel sollten vermieden werden.
Richtig kombiniert können homöopathische Heilmittel helfen, unreine Haut mit verstopften Poren oder fettige Haut mit übermässiger Talgdrüsenausscheidung zu verbessern, ohne dem Körper zu schaden. Diese Präparate haben sich als wirksam bei der Linderung verschiedener Aknesymptome erwiesen und werden von Anwendern häufig als wertvolle Ergänzung zu ihrem Behandlungsplan geschätzt.
Arnica Montana: Arnica montana ist ein in der Homöopathie weit verbreiteter Wirkstoff, der vor allem für seine entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften bekannt ist. Obwohl er traditionell eher zur Behandlung von Prellungen, Verstauchungen und anderen Verletzungen eingesetzt wird, finden sich auch Anwendungen im Kontext der Aknebehandlung und -Vorbeugung. Denn Arnica montana kann dazu beitragen, die Entzündungsreaktionen der Haut zu minimieren, die bei Akne oft auftreten. Zudem kann der Wirkstoff bei schmerzhaften, entzündeten Akneformen zur Linderung des Unbehagens beitragen.
Calendula officinalis: Calendula officinalis, auch Ringelblume genannt, ist bekannt für seine entzündungshemmenden Eigenschaften. Es kann dazu beitragen, Pickel und Mitesser zu reduzieren. Zudem besitzt der Wirkstoff antibakterielle Eigenschaften, die dabei helfen können, Bakterien zu bekämpfen, welche Akne verursachen, und somit die Heilung beschleunigen.
Hepar sulfuris: Hepar sulfuris wird aus Schwefel und Austernschalenkalk gewonnen. Hepar sulfuris wird oft bei der Behandlung von eitrigen Hautproblemen eingesetzt, einschliesslich Pickel, Mitesser und Abszessen, die bei schweren Akneformen auftreten können.
Kalium Bromatum: Kalium bromatum ist auch als Kaliumbromid bekannt, hat eine beruhigende Wirkung auf die Haut und kann bei juckenden oder schmerzhaften Akneausbrüchen hilfreich sein.
Mercurius solubilis: Mercurius solubilis wird aus Quecksilber hergestellt. Der Wirkstoff ist bekannt für seine entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften. Er wird oft bei der Behandlung von eitrigen und entzündeten Hautproblemen eingesetzt, was bei bestimmten Akneformen hilfreich sein kann.
Pulsatilla pratensis: Pulsatilla pratensis, auch als Küchenschelle bekannt, wird oft bei hormonell bedingter Akne eingesetzt, insbesondere bei Frauen, die während ihrer Menstruation oder in der Schwangerschaft Akneausbrüche erleben.