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Fieber – eine Schutzmassnahme des Körpers

Fieber ist keine Krankheit. Es ist eine Reaktion des Körpers auf verschiedene Krankheitsbilder. Er bekämpft dadurch Viren und Bakterien. Erfahren Sie hier alles Wissenswerte zum Thema Fieber.

Fiebermesser für Grippe Symptome. | © Matteo Fusco via Unsplash

Was ist Fieber?

Fieber ist keine Krankheit, sondern eine Reaktion des Körpers auf verschiedene Krankheitsbilder. Es wird definiert als eine Erhöhung der Körpertemperatur über die normale Temperatur hinaus.

Die durchschnittliche Körpertemperatur beträgt in der Regel rund 37 °C und kann im Tagesverlauf um ungefähr 0,5 Grad variieren. Sie ist in den frühen Morgenstunden am niedrigsten und erreicht in den frühen Abendstunden ihren Höhepunkt. Faktoren wie körperliche Aktivität oder zu warme Bekleidung können die Temperatur des Körpers erhöhen. Zudem kann die Körpertemperatur in der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus (bis zum Einsetzen der nächsten Periode) um etwa 0,5 Grad ansteigen.

In der Medizin spricht man deshalb erst ab bestimmten Grenzwerten von Fieber: Im Mund gemessen (oral) liegt bei einem erwachsenen Menschen Fieber vor, wenn die Körpertemperatur über 37,8 °C steigt. Im After gemessen (rektal) spricht man hingegen erst ab einer Temperatur von 38,2 °C von Fieber. Alles, was zwischen der Normaltemperatur und dem festgelegten Grenzwert liegt, wird als «erhöhte Temperatur» bezeichnet.

Die Funktion von Fieber

Fieber ist ein cleverer Schutzmechanismus des Körpers. Wenn der Körper auf eine Infektion oder Entzündung reagiert, erhöht er die Körpertemperatur, um ein für Bakterien und Viren weniger günstiges Umfeld zu schaffen. Diese Erhöhung der Temperatur kann die Aktivität von Krankheitserregern hemmen und die körpereigene Abwehr unterstützen. Die Höhe des Fiebers hängt deshalb auch stark von der Menge und der Art der Krankheitserreger sowie von der Heftigkeit der Immunreaktion des Körpers ab.

Allerdings ist eine hohe Körpertemperatur nicht immer ein Zeichen dafür, dass der Körper erfolgreich gegen eine Infektion ankämpft. In einigen Fällen kann anhaltendes hohes Fieber sogar schädlich sein und zu Gewebe- und Organschäden führen.

Diese Krankheiten können Fieber auslösen

Fieber kann durch eine Vielzahl von Krankheitsbildern ausgelöst werden:

  • Virale Infektionen: Erkältungen, Grippe, Windpocken, Masern, Mumps und viele andere virale Infektionen.
  • Bakterielle Infektionen: Streptokokken, Staphylokokken und andere bakterielle Infektionen. Dazu gehören auch ernstere Erkrankungen wie Tuberkulose oder bakterielle Meningitis.
  • Parasitäre Infektionen: Malaria, Dengue-Fieber und andere von Parasiten verursachte Krankheiten.
  • Autoimmunerkrankungen: Rheumatoide Arthritis, Lupus und andere Autoimmunerkrankungen.
  • Krebserkrankungen: Einige Arten von Krebs wie Leukämie und Lymphome, oft als Reaktion auf den Tumor selbst oder auf die Behandlung.
  • Medikamente: Bei einigen Medikamenten kann Fieber als Nebenwirkung auftreten.
  • Impfungen: Durch Impfungen kann der Körper mit Fieber reagieren.
  • Hormonelle Veränderungen: Hormonelle Schwankungen, wie sie während der Menstruation oder in der Schwangerschaft auftreten.
  • Andere Erkrankungen: Seltene Erkrankungen wie das Kawasaki-Syndrom, das vorwiegend bei Kindern auftritt.
  • Unbekannte Ursachen: In einigen Fällen bleibt die Ursache für das Fieber unbekannt, was als «Fieber unklarer Genese» bezeichnet wird.
Nützliche Hinweise von Similasan

Ist Fieber für Erwachsene gefährlich?

Für die meisten gesunden Erwachsenen ist ein moderates Fieber in der Regel nicht besorgniserregend und kann sogar vorteilhaft sein. Allerdings gibt es bestimmte Grenzwerte und Umstände, unter denen Fieber für Erwachsene gefährlich werden kann. Auch Erwachsene sollten bei Fieber von über 40 °C (sehr hohes Fieber) einen Arzt konsultieren. Dasselbe gilt für Fieber, das länger als 3 oder 4 Tage anhält.

Akut lebensbedrohlich wird es übrigens ab einer Körper-Kerntemperatur von ungefähr 42 °C. Dann drohen Kreislauf-Versagen sowie die Gerinnung des körpereigenen Eiweisses.

Fieber bei Babys und Kleinkindern

Die normale Körpertemperatur eines Kindes liegt rektal gemessen ebenfalls bei etwa 37 °C. Diese Temperatur ist jedoch nicht ständig gleich und kann im Verlauf des Tages um bis zu 2 Grad schwanken (zwischen 36 und 38 Grad). Auch bei Kindern ist sie in den frühen Morgenstunden am niedrigsten und erreicht in den frühen Abendstunden ihren Höhepunkt.

Es gibt viele Gründe für kindliches Fieber. Am häufigsten sind virale Infektionen die Ursache, gegen die Antibiotika wirkungslos sind. In einigen Fällen kann es auch durch bakterielle Infektionen ausgelöst werden, die mit Antibiotika behandelt werden können. Andere, weniger häufige Auslöser, können allergische Reaktionen, Impfreaktionen oder chronische Krankheiten sein.

Neugeborene und Säuglinge unter drei Monaten haben noch kein komplett ausgebildetes Immunsystem. So ist unter Umständen auch die Fähigkeit, mit einer Erhöhung der Körpertemperatur auf bakterielle oder virale Infekte zu reagieren, in diesem Lebensabschnitt noch nicht gegeben. Deshalb empfiehlt sich bei den ganz Kleinen der Gang zum Arzt bereits ab einer Körpertemperatur von 38 °C. Vor allem dann, wenn zusätzliche Krankheitszeichen vorhanden sind.

Bei Babys im Alter von drei bis sechs Monaten ist ab einer Temperatur ab 39 °C eine Abklärung durch eine medizinische Fachperson empfehlenswert. Bei Kindern ab 6 Monaten sollte der Gang zur Ärztin oder zum Arzt ab einer Körperkerntemperatur von 40 °C erfolgen. Auch hier sollte jedoch der allgemeine Zustand des Kindes beobachtet und unter den gegebenen Umständen schon früher gehandelt werden.

Fieber während der Schwangerschaft

Eine überdurchschnittlich hohe Körpertemperatur während der Schwangerschaft kann dem ungeborenen Leben schaden. Steigt die Temperatur auf über 39.5 °C, sollten Sie ebenfalls eine medizinische Fachperson zurate ziehen.

Homöopathie bei Fieber

Die Homöopathie bietet eine Reihe von Optionen zur Begleitung von Fieber. Sie ist eine sanfte Methode, die sich gut für Personen eignet, die nach einer natürlichen Alternative zu herkömmlichen Medikamenten suchen. Und denen es nicht in erster Linie darum geht, das Fieber aktiv zu senken, sondern den Körper und somit indirekt auch das Fieber bei der Abwehrreaktion gegen die zugrundeliegende Erkrankung zu unterstützen. Die folgenden Wirkstoffe werden in der Homöopathie häufig bei fiebrigen Zuständen eingesetzt:

Ferrum phosphoricum ist das Mittel der Wahl bei einem langsamen Anstieg des Fiebers. Es wird oft bei Kindern verwendet, die trotz Fieber aktiv und beweglich sind.

Belladonna wird häufig bei hohem Fieber mit rotem Gesicht und glänzenden Augen verwendet. Es ist besonders wirksam, wenn das Fieber schnell ansteigt und von Kopfschmerzen begleitet wird.

Aconitum napellus wird oft in den ersten Stunden eines plötzlich auftretenden Fiebers eingesetzt. Sie nimmt in der Homöopathie eine wichtige Stellung ein, wenn es um die Themen Angst, Schreck oder akuter Krankheitsausbruch geht.

Eupatorium perfoliatum ist besonders bekannt für seine Anwendung bei grippeähnlichen Zuständen und hohem Fieber, das von starken Körperschmerzen begleitet wird. Eupatorium perfoliatum ist daher besonders nützlich, wenn das Fieber mit intensiven Schmerzen und einer allgemeinen Abgeschlagenheit einhergeht.

Pro und kontra Medikamente gegen Fieber

Wenn Fieber also eine normale und im Wesentlichen gesunde Immunreaktion des Körpers auf Infektionen ist, sollte man dann überhaupt Medikamente gegen Fieber anwenden?

Es gibt keine einheitlichen Richtlinien darüber, ab welcher Temperatur Fieber medizinisch behandelt werden sollte. Bislang existieren keine schlüssigen, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Informationen über den Nutzen der Fiebersenkung bei Erwachsenen und Kindern. Eine umfangreiche wissenschaftliche Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2022, die 42 Studien zu diesem Thema untersucht hat, kommt zu dem Schluss, dass die Senkung des Fiebers weder das Risiko für schwerwiegende Nebenwirkungen noch die Sterblichkeitsrate zu beeinflussen scheint.

Für Kinder existieren ebenso keine klaren Richtlinien. Die deutsche Fachgesellschaft für Pädiatrie und Jugendmedizin beispielsweise legt keine feste Temperaturgrenze fest, ab der eine Fiebersenkung erforderlich wäre. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte empfiehlt Eltern, fiebersenkende Massnahmen erst bei Temperaturen deutlich über 39 Grad und nach Rücksprache mit einem Arzt oder einer Ärztin in Erwägung zu ziehen.

Es gibt andererseits auch keine verlässlichen Daten darüber, ob das Senken des Fiebers den Verlauf der Krankheit verlängert. Und Medikamente gegen Fieber können dazu beitragen, unangenehme Symptome wie Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und allgemeines Unwohlsein zu lindern. Zudem kann Fieber bei Älteren und Säuglingen gefährlich sein und bei Personen mit bestimmten Vorerkrankungen wie Herz- oder Lungenkrankheiten ein zusätzliches Risiko darstellen und sollte daher kontrolliert werden.

Es gibt also verschiedene Antworten auf die Frage, ob Massnahmen und Medikamente gegen Fieber sinnvoll sind. Wichtig ist deshalb, dass Sie das passende Vorgehen mit einer Ärztin oder einem Arzt absprechen.

Hausmittel gegen Fieber

Bei Hausmitteln gegen Fieber geht es nicht in erster Linie darum, das Fieber selbst zu bekämpfen, sondern die jeweilige fieberauslösende Krankheit, die dahintersteht. Deshalb ist es auch bei der Wahl des passenden Hausmittels die Diagnose einer Fachperson hilfreich. Die folgenden Hausmittel zielen vor allem darauf ab, das Hitzegefühl erträglich zu machen und den Körper zu schonen oder mit Energie zu versorgen:

Geben Sie lauwarmes Wasser auf ein Tuch und wickeln Sie es um Ihre Waden.

Trinken Sie viel, vorzugsweise Wasser, Kräutertees oder verdünnte Fruchtsäfte. So gleichen Sie den Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen aus.

Der Körper benötigt Energie, um gegen die Infektion anzukämpfen. Gönnen Sie sich deshalb ausreichend Schlaf und Ruhe.

Packen Sie Ihren Körper nicht zu warm ein. Dies kann die Temperatur weiter erhöhen.

Frische Luft verbessert das Raumklima und steigert das Wohlbefinden.

Ein kühles Tuch auf Stirn oder Schläfen kann ebenfalls erfrischend wirken.

Leichte Kost wie Brühen oder Suppen schonen den Magen und versorgen den Körper mit notwendigen Nährstoffen.

Kräuter wie Lindenblüten, Holunderblüten oder Kamille haben eine schweisstreibende Wirkung.

Vermeiden Sie anstrengende körperliche Aktivitäten.

Ein lauwarmes Bad kann angenehm sein und die Körpertemperatur etwas senken. Vermeiden Sie jedoch zu langes Baden und zu kaltes Wasser, da auch ein schneller Temperaturabfall den Körper belastet.


Diese Produkte von Similasan helfen bei Fieber

Autorin

15.03.2024

Eliane Fischer

Drogistin EFZ, Handelsdiplom, CAS Health Care Marketing

Eliane Fischer ist Drogistin EFZ und Autorin für den Similasan Ratgeber

Eliane Fischer absolvierte die Ausbildung zu Drogistin EFZ. Danach ging es via Bank, Handelsdiplom und Sprachaufenthalt in Neuseeland weiter zu Similasan. Hier hatte Sie die Leitung Verkaufsinnendienst inne und ist seit der Geburt des ersten Kindes zurück im Team und in der Schulungs- & Key Account Administration tätig. Im Turnverein ist Sie aktiv engagiert und auch im Vorstand präsent. Weiter halten Eliane die drei Kleinkinder immer auf Trab und von Ihnen lernt Sie jeden Tag: planen ist gut, flexibel sein ein Muss und einen Plan B im Sack haben essenziell.

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