Augeninfektion
Unsere Augen zeigen uns die Welt. Dementsprechend unangenehm ist es, wenn diese erkranken. Gründe für eine Augeninfektion gibt es viele. In den meisten Fällen dringen Organismen wie Viren, Bakterien und Pilze ins Auge. Sie alle können die Schutzmechanismen der Augen überwinden und zu Infektionen führen. Die häufigste vorkommende Form ist die Bindehautentzündung (Konjunktivitis). Sie verursacht juckende, tränende und gerötete Augen. Oftmals ist die Entzündung einseitig und springt dann zum anderen Auge über. Aber auch Lidrandentzündungen und Gersten- oder Hagelkörner können vorkommen. Vor allem bei stets wiederkehrenden Beschwerden lohnt es sich, genauer hinzuschauen und die Ursachen zu ergründen.
Von einer Augeninfektion spricht man, wenn schädliche Mikroorganismen das Auge befallen und eindringen. Die Symptome variieren, können aber in den meisten Fällen so aussehen:
- Rote Augen
- Geschwollene Augen
- Schmerzen; Bewegungsschmerz
- Tränende Augen
- Jucken
- Verschwommenes Sehen
- Sekretausfluss; eitrig oder wässrig
Eine Augeninfektion richtig zu definieren, ist schwierig. Es gibt vor allem 3 wichtige Fragen, welche bei einer Bejahung den sofortigen Besuch bei einer Fachperson oder einem Augenarzt erfordern:
- Liegt eine Sehverschlechterung vor?
- Haben Sie Schmerzen am Auge?
- Liegt eine Verletzung / Verätzung vor?
Wenn Sie Kontaktlinsen tragen, achten Sie auf eine ausreichende Hygiene. Leiden Sie an einer Augeninfektion, sollten sie vorzugsweise auf eine Brille umsteigen – zumindest so lange bis die Infektion vorüber ist.
Verzichten Sie auf möglicherweise reizende Kosmetika oder Hausmittel. Wenn nach 2 – 3 Tagen Selbstbehandlung keine deutliche Besserung erfolgt, sprechen Sie mit einer Fachperson aus der Apotheke oder Drogerie.
Rührt die Augeninfektion von Bakterien, Viren und Pilzen her, können folgende Arten auftreten:
Bindehautentzündung
Sie wird durch Viren und Bakterien, aber auch durch Keime und Allergien ausgelöst. In den meisten Fällen werden die Erreger durch verunreinigte Hände – besonders bei Kindern im Schulalter – oder Kontaktlinsen in die Augen übertragen. Sie ist die am häufigsten vorkommende Augeninfektionsart. Bindehautentzündungen, die durch Viren oder Bakterien entstanden sind, sind äusserst ansteckend und erfordern spezifische Hygienemassnahmen und Kontakteinschränkungen.
Hornhautentzündung
Eine Hornhautentzündung (Keratitis) entsteht in den meisten Fällen durch Bakterien; Viren und Pilze sind äusserst selten Auslöser einer Hornhautentzündung. Aber auch UV-Strahlen oder ein geschwächtes Immunsystem sind für eine Keratitis verantwortlich. Eine ausreichende Hygiene und regelmässige Kontaktlinsensäuberung können das Risiko einer Infektion vermindern.
Pilzkeratitis
Leider kommt es vor, dass durch verunreinigte Kontaktlinsen Schimmelpilze die Hornhaut angreifen. Die Pilzkeratitis ist eine schwere Form der Hornhautentzündung und wird meistens durch eine starke Rötung des Auges bemerkt.
Entzündungen der Tränensäcke / Tränenwege
Eine solche Entzündung kann durch eine Verengung und anschliessender Verstopfung der Tränenwege entstehen. Durch die Verengung können sich Bakterien besser in der Schleimhaut ansiedeln und nach oben steigen. Gründe für eine Verengung können ein schlecht verheiltes Nasenseptum (Nasenscheidewand), enge Tränengänge oder aber auch frühere Entzündungen sein. Betroffene werden oftmals stationär mit Antibiotikum behandelt.
Trachom
Diese Augeninfektionsart ist hochansteckend und wird durch Bakterien verursacht. Der Erreger «Chlamydia trachomatis» gelangt oftmals durch verunreinigte Hände in die Augen. Unbehandelt führt diese Krankheit zu Erblindung. Zu Beginn kann man sie leicht mit einer Bindehautentzündung verwechseln, da beide gerötete Augen aufweisen. Durch die anschliessende Bildung kleiner Follikel an der Innenseite der Augenlider erkennt man das Trachom doch noch. Bevor die Follikel platzen und die Narben das Augenlid schrumpfen lassen – sodass die Wimpern sich nach innen biegen und die Hornhaut zerkratzen – sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Endophthalmitis
Darunter versteht man eine Infektion des Augeninneren. Sie wird zumeist von Bakterien ausgelöst, kann aber auch durch Viren entstehen. Begünstigt wird sie, wenn eine bereits bestehende Augenverletzung, eine Augenoperation oder eine infektiöse Hornhautentzündung vorlagen. Die Endophthalmitis äussert sich durch starke, dumpfe Schmerzen (auch Bewegungsschmerzen am Auge) und einer raschen Verschlechterung des Sehvermögens.
Vor allem bei Augeninfektionen ist eine optimal abgestimmte Pflege und Behandlung sehr wichtig. Speziell für die Augenpartie definierte Produkte und Arzneimittel sind „Hausmitteln“ vorzuziehen. Glücklicherweise lassen sich viele Augeninfektionen unkompliziert und schnell behandeln. Einige klingen von alleine wieder ab. Ein Gang zum Arzt lohnt sich zur Sicherheit, wenn nicht innert 2 bis 3 Tagen eine deutliche Besserung eintritt, Fieber und/oder Schmerzen hinzukommen. Zur Vorbeugung eignet sich eine ausreichende Pflege der Augen; besonders der Augenlider. Auch ein regelmässiges Händewaschen vermindert das Risiko von Augeninfektionen.
Tipps, um die Augen zu schützen
- Kontaktlinsen während einer Augenentzündung nicht tragen
- Desinfizieren Sie die Hände mehrmals am Tag
- Die Augen nicht reiben
- Tragen Sie eine Sonnenbrille, um die Augen vor Sonne und Wind zu schützen
- Beim Schwimmen im Chlorwasser eine Schwimmbrille tragen
- Lüftung im Auto oder Ventilator nicht direkt auf die Augen richten
- 1x täglich eine Lidrandpflege anwenden, um die Augenpartie zu reinigen und vor erneuten Entzündungen zu schützen