Augentropfen richtig verabreichen
Die Augen jucken, sind gereizt oder geschwollen? Nach einem Gang zum Arzt oder zur Apotheke/Drogerie erhalten Betroffene oftmals Augentropfen, die bei der Genesung unterstützen. Doch wie werden Augentropfen richtig angewendet? Wir erklären Ihnen hier, worauf Sie beim Verabreichen der Augentropfen achten müssen.
Zur Anwendungshilfe Ihrer Augentropfen sollten Sie folgende Schritte beachten:
- Tropfen und salben Sie Ihre angeordneten Augenmedikamente regelmässig und entsprechend der Anordnung Ihres Augenarztes oder Fachperson.
- Beschriften Sie jedes neue, frisch geöffnete Fläschchen mit dem aktuellen Datum und entsorgen Sie es nach der vorgeschriebenen Zeit.
- Waschen Sie sich die Hände, bevor Sie Ihre Tropfen anwenden.
- Vermeiden Sie jede Berührung mit der Tropfenspitze des Fläschchens.
- Verschliessen Sie das Fläschchen gleich nach dem Gebrauch. Wischen Sie die Tropfenspitze nicht ab.
- Viel hilft nicht viel! Mehrere Tropfen sind nicht wirksamer als ein einzelner. Im Gegenteil: Eine höhere als die vorgeschriebene Menge kann zu einer Überdosis mit entsprechenden Nebenwirkungen führen.
Ziehen Sie das Unterlid mit einem Finger sanft und leicht nach unten. Es bildet sich eine kleine Tasche, die den Tropfen auffangen oder die Salbe aufnehmen kann.
Lehnen Sie Ihren Kopf etwas zurück und schauen Sie in Richtung Ihrer Augenbrauen. Am besten gelingt Ihnen das, wenn Sie sich auf einem Stuhl zurücklehnen, im Bett oder nah vor einem Spiegel.
Halten Sie das Fläschchen über das Auge und tropfen Sie einen Tropfen in das Auge.
Bei Augensalbe genügt ein Salbenstrang von ca. 1 cm am besten direkt in die kleine Tasche des Unterlides.
Schliessen Sie das Auge leicht – ohne zu zwinkern oder zu kneifen. Zwinkern kann den Tropfen schneller in den Tränenkanal pressen, kneifen kann ein Tränen des Tropfens oder das Herausdrücken der Salbe auf die Wange bewirken.
Sanftes Schliessen der Augenlider verteilt den Tropfen gleichmässig auf die Augenoberfläche.
Sie können den zu schnellen Abfluss der Augentropfen in Tränenkanäle einfach verhindern, indem Sie mit geschlossenen Augen etwa 2 Minuten mit Daumen oder Zeigefinger den inneren Augenwinkel leicht zudrücken.
Wenn Sie mehr als ein Augentropfenpräparat nehmen, warten Sie mindestens 5 Minuten, bevor Sie den zweiten Tropfen einträufeln. Augentropfen werden immer vor der Augensalbe angewendet.
Sprechen Sie über eventuelle Nebenwirkungen (Brennen, Stechen, Rötung des Auges) mit Ihrem Augenarzt oder einer Fachperson.
Augenbeschwerden kommen bei Kleinkindern und Babys häufiger vor als bei Erwachsenen. Durch den häufigeren Hand-Gesichts-Kontakt werden Bakterien, Viren und andere Fremdkörper öfter in die Augen übertragen. Aber anders als Erwachsene halten Kinder oder Babys bei der Verabreichung von Augentropfen nicht gerne still, da sie es als unangenehm empfinden. Um ihnen trotzdem die Augentropfen zu verabreichen, können Sie folgende Punkte beachten:
- Im Liegen: Babys und Kleinkinder können die Augentropfen im Liegen verabreicht bekommen. Legen Sie hierzu ein Kopfkissen unter den Kopf des Kindes und überstrecken Sie den Nacken leicht. Ziehen Sie dann das untere Augenlid sanft nach unten.
- Das Kind kann während der Verabreichung nach oben oder zur Seite schauen. Wehrt sich das Kind oder Baby dabei, versuchen Sie es während des Schlafens. Dann liegt das Kind still und kann keine Angst aufbauen. Tröpfeln Sie die Augentropfen ins innere Augenlid (geht auch bei geschlossenen Augen). Sollte das Kind aufwachen, rutscht die Flüssigkeit automatisch über das Auge.
- Eine andere Möglichkeit ist es, das Kuscheltier miteinzubeziehen. Sind die Kleinen noch zu jung, um zu verstehen, was passiert, wehren sie sich schneller. Eltern können in diesem Fall so tun, als hätte der Teddy ebenfalls eine Augenkrankheit. So beruhigen sich die Kinder schneller.
- Wichtig: Die Tropfenspitze darf nicht mit dem Auge in Berührung kommen. Waschen Sie sich vorher und im Anschluss gründlich die Hände, um eine Infektionsübertragung zu vermeiden.