Heuschnupfen
Heuschnupfen bezeichnet die Symptome einer Pollenallergie. Doch welche Ursachen führen zur Pollenallergie und folglich zu Heuschnupfen? Wie sehen die typischen Symptome aus und welche Behandlungsansätze gibt es bei Pollenallergie? Hier fassen wir alles Wichtige zum Thema für Sie zusammen und geben Tipps, um Heuschnupfen zu vermeiden oder zu lindern. Zudem gehen wir auf die Verbindung zwischen Heuschnupfen und Homöopathie ein und bieten Informationen zur Linderung der typischen Pollenallergie-Symptome bei Kindern und Schwangeren.
Die Pollenallergie äussert sich durch eine Vielzahl von Symptomen, die das Wohlbefinden beeinträchtigen können. Zu den allergischen Reaktionen auf eine Pollenallergie und damit zu den Heuschnupfen-Symptomen zählen Husten, Juckreiz, Niesreiz, Entzündungen und Schwellungen im Nasen-Rachenraum, Juckreiz im Gaumen sowie starke Schleimabsonderung. Auch eine allergische Reaktion der Augen kann durch Heuschnupfen hervorgerufen werden. Bei heftigen allergischen Reaktionen können auch Verkrampfungen der Bronchien (Asthma) vorkommen. Ebenfalls weitreichende Folgen haben kann die durch Heuschnupfen ausgelöste Müdigkeit, die sich primär tagsüber zeigt und zu verminderter Konzentrations- und Lernfähigkeit führen kann.
Die meisten Allergiker leiden zwar im Frühling unter Heuschnupfen, der Pollenflugkalender zeigt aber in fast allen Monaten zumindest schwachen Pollenflug verschiedener Gräser oder Getreide. Pollen von Birkengewächsen wie Erle und Hasel sind bereits im Dezember schwach unterwegs, ehe der Pollenflug Ende Februar bis Anfang/Mitte März seinen Höhenpunkt erreicht. Bei Pollen von Esche, Pappel, Weide, Ulme, Birke oder Buche dauert es länger: Diese sind im Februar noch selten in der Luft und erreichen ihre unterschiedlichen Höhepunkte erst zwischen Ende März und Ende Mai. Noch länger dauert es bis zur höchsten Konzentration der Gräser-Pollen: Diese machen Allergikern besonders zwischen Ende Mai und Mitte Juli den Aufenthalt im Freien schwer. Pollen-Spätzünder ist der Beifuss: Erst von Anfang bis Ende August ist bei diesem weit verbreiteten Korbblütler die Pollen-Konzentration am höchsten.
Die warmen Jahreszeiten könnten so schön sein. Wenn nur die Pollen und die weitverbreitete Pollenallergie nicht wären, die für den Heuschnupfen verantwortlich sind. Doch was ist eine Pollenallergie überhaupt?
Ganz grundsätzlich handelt es sich bei einer Pollenallergie um eine Fehlinterpretation mit anschliessender Überreaktion des Immunsystems. Dabei werden bestimmte Proteine harmlosen Pollen fälschlicherweise als gefährliche Eindringlinge angesehen. Dies führt zur Freisetzung von Histamin und anderen entzündlichen Substanzen, welche die typischen allergischen Symptome, den Heuschnupfen, hervorrufen.
Welche Umstände eine Pollenallergie auslösen, ist nicht abschliessend geklärt. Einig sind sich die Expertinnen und Experten aber bei verschiedenen Faktoren, die auf ein erhöhtes Risiko für Heuschnupfen hinweisen. So gilt insbesondere bei Männern fettreiche Ernährung als Umstand, der vermehrt zu einer allergischen Reaktion auf Pollen führen kann.
Zu einem gewissen Teil kann die Anfälligkeit für Heuschnupfen auch vererbt werden. Insbesondere dann, wenn beide Elternteile unter Heuschnupfen oder Allergien leiden.
Eine Studie, die 2014 in der Fachzeitschrift «Pediatrics» veröffentlicht wurde, untersuchte den Zusammenhang zwischen der Stilldauer und dem Auftreten von Allergien bei Kindern. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine kürzere Stilldauer mit einem erhöhten Risiko für allergische Erkrankungen wie Heuschnupfen verbunden sein könnte. Die genauen Mechanismen hinter dieser Verbindung sind jedoch noch nicht vollständig geklärt und der Zusammenhang als solches wurde ebenfalls bereits in Frage gestellt. Ausserdem kann der Körper nach wiederholtem Kontakt der Nasenschleimhaut mit gewissen Allergenen (zum Beispiel Blütenpollen, Hausstaub oder Tierhaare) plötzlich übermässig stark auf diese reagieren.
Um eine genaue Diagnose von Heuschnupfen zu erhalten, ist es ratsam, eine*n Allergolog*in aufzusuchen. Die Ärztin oder der Arzt wird eine gründliche Anamnese durchführen und gegebenenfalls allergische Tests wie den Prick-Test anordnen. Der Prick-Test ist ein Allergietest, bei dem winzige Mengen von potenziellen Allergieauslösern (Allergene) auf die Haut aufgetragen werden. Die Haut wird dann leicht angekratzt, um die Substanzen einzubringen. Wenn eine Allergie vorliegt, reagiert die Haut mit Rötung, Schwellung und Juckreiz an den entsprechenden Stellen.
Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um Heuschnupfen zu lindern und die Beschwerden zu reduzieren. Dazu gehören:
- Antihistaminika: Diese Medikamente blockieren die Wirkung von Histamin und können Juckreiz, Niesen und tränende Augen lindern.
- Nasensprays: Spezielle Nasensprays können bei verstopfter oder laufender Nase helfen.
- Allergie-Impfung (Hyposensibilisierung): Bei schweren Fällen von Heuschnupfen kann eine Immuntherapie in Erwägung gezogen werden, um das Immunsystem langfristig gegenüber den allergieauslösenden Pollen zu beeinflussen.
- Homöopathische Mittel können individuell auf Patient*innen abgestimmt werden und dabei helfen, die Symptome von Heuschnupfen zu lindern.
In der Homöopathie kommen diverse Wirkstoffe zur Behandlung von Heuschnupfen in den Einsatz.
Apis mellifica: Die Honigbiene wird in der Homöopathie bei diversen Allergiesymptomen eingesetzt. Bei Symptomen (z.B. am Auge) wie bei einem Bienenstich (Stechen, Brennen, Schwellung, Hitze) kann bei Heuschnupfen Apis angewendet werden.
Cardiospermum: Die Herzsame ist bei Heuschnupfen und allergischen Hauterkrankungen ein oft gewählter Wirkstoff. Bei juckender Haut hat Cardiospermum eine kortisonähnliche Wirkung.
Galphimia: Der kleine Goldregen ist ein Wirkstoff, der bei akuten Heuschnupfen Beschwerden angewendet wird. Die Verumeffekte von Galphimia sind vergleichbar mit konventionellen Antihistaminika. Gegenüber dem hat Galphimia den Vorteil, dass die Heilpflanze nicht müde macht.
Luffa operculata: Wenn der Schnupfen bei Heuschnupfen stark ist, dann kann Luffa ein passender Wirkstoff sein. Luffa wird allgemein bei Fliess- und Stockschnupfen eingesetzt und passt deshalb auch zu Heuschnupfen.
Sabadilla: Die Läusesamen sind bei Heuschnupfen ein Parademittel. Bei heftigen Niesattacken, wenn es überall juckt und die Augen gerötet sind und tränen kann Sabadilla lindern.
Allgemeine Tipps zur Vorbeugung von Heuschnupfen
Es gibt verschiedene Massnahmen, die Sie ergreifen können, um Heuschnupfen vorzubeugen oder die Symptome zu reduzieren:
- Halten Sie sich über den Pollenflug auf dem Laufenden und vermeiden Sie während der Spitzenzeiten Aktivitäten im Freien.
- Tragen Sie eine Schutzmaske, wenn Sie in Bereichen mit hoher Pollenkonzentration arbeiten oder Aktivitäten im Freien ausüben.
- Waschen Sie im Freien getragene Textilien mit grösserer Regelmässigkeit.
- Halten Sie die Schlafzimmerfenster entweder geschlossen oder befestigen Sie Pollenfilter an den Fenstern und lüften Sie nur kurz oder gleich nach einem Regenschauer.
- Eine Sonnenbrille mit Seitenschutz in Kombination mit einer Kopfbedeckung hilft bei hoher Pollenkonzentration ebenfalls.
- Waschen Sie sich die Haare abends, damit die Pollen nicht auf Ihrem Kopfkissen landen und Sie beim Schlafen stören.
- Trocknen Sie Ihre Wäsche nicht draussen, sondern in der Waschküche.
- Ein Tipp aus unserem Produktesortiment: Spülen Sie abends die Nase mit dem Similasan Heuschnupfen Spray. Dieser verflüssigt den Nasenschleim und spült Fremdpartikel wie Staub, Pollen und Allergene weg. So kann die normale Atemfunktion wieder hergestellt werden.
Heuschnupfen, na und? Keine gute Einstellung. Denn nicht oder nicht ursächlich behandelter Heuschnupfen kann im Verlauf der Jahre zu immer stärkeren Beschwerden und in vielen Fällen auch zu Asthma führen. Eine homöopathische Konstitutionsbehandlung bei einem Homöopathen oder einer Homöopathin kann jedoch dabei helfen, das Übel an der Wurzel packen. So kann die Überempfindlichkeit gegenüber natürlichen Stoffen wie Pollen, Hausstaub, Tierhaaren und weiteren Stoffen natürlich beseitigt werden. Bei akuten Beschwerden verhelfen homöopathische Heilmittel meistens zu einer Linderung. Homöopathische Heilmittel können auch ergänzend zu anderen Medikamenten eingesetzt werden.
Heuschnupfen während der Schwangerschaft stellt für Frauen eine zusätzliche Belastung zu den schon bestehenden Strapazen einer Schwangerschaft dar. Hinzu kommen Sorgen über mögliche Nebenwirkungen bei der Einnahme von Medikamenten. Eine Möglichkeit können in diesem Fall homöopathische Mittel sein.
Falls Ihnen ein homöopathisches Arzneimittel bei akuten Beschwerden hilft, können Sie dieses auch vorbeugend verwenden.
Heuschnupfen trifft nicht alle gleich. Babys und Kleinkinder sind beispielsweise nur selten geplagt von einer allergischen Reaktion auf Pollen. Dies, weil das Immunsystem, welches im Fall von Heuschnupfen die vermeintlichen Krankheitserreger bekämpft, sich erst noch vollständig entwickeln muss. Heuschnupfen Symptome treten bei Kindern oft erst im Schulalter zutage. Heuschnupfen bei Kindern kommt bei erblicher Veranlagung häufiger vor.
Als erster Schritt, lohnt sich ein Blick auf obenstehende Tipps, um in einem ersten Schritt die Pollenbelastung zu reduzieren. Denn Heuschnupfen kann bei Kindern zum einen zu einem schlechten allgemeinen Befinden führen und zum andern die Konzentrationsfähigkeit in der Schule mindern.
Arzneimittel wie Cortisonpräparate und Antihistaminika sind für Kinder unter zwölf Jahren nicht geeignet. Homöopathie kann jedoch bei Kindern helfen, die Symptome zu lindern. Das Allergiezentrum (aha) rät, die Behandlung von Heuschnupfen bei Kindern früh genug zu starten, damit ein Etagenwechsel verhindert werden kann.