Calendula officinalis
Die Ringelblume
Die Ringelblume ist eine bekannte Gartenpflanze und strahlt in einer grünen Wiese wie eine Sonne entgegen. Dank ihrer entzündungshemmenden und wundheilenden Wirkung wird die Heilpflanze in der Homöopathie häufig verwendet. Auch als Zierblume erkennt man sie häufig in Gärten oder auf dem Teller als essbare Dekoration.
Steckbrief von Calendula officinalis
Beschreibung und Herkunft von Calendula
Die Ringelblume gehört wie Arnica, Cineraria maritima und Echinacea zu den Korbblütlern und trägt viele volkstümliche Namen wie Goldblume, Sonnwendblume, Regenblume, Ringelrose oder Sonnenbraut. Der botanische Name Calendula officinalis leitet sich vom lateinischen «calendae» ab dem ersten Tag des Monats – und «officinalis», was heilkräftig bedeutet. Dieser Ursprung kann auf die Eigenschaft der Ringelblume anspielen, den Tagesverlauf anzuzeigen, da ihre Blüte der Sonne folgt, andererseits auch auf ihre monatelange Blütezeit. Bei Bauern galt sie ausserdem als Wetterorakel. Wenn die Blüten morgens um sieben Uhr noch geschlossen sind, soll das einen regnerischen Tag ankündigen.
Eigenschaften von Calendula
Die Pflanze wird 20 - 50 cm hoch und hat einen aufrechten Stängel, der von der Mitte an verzweigt ist. Die Blütenköpfchen sind bis zu 5 cm im Durchmesser und haben dottergelbe bis orange Zungen- und Röhrenblüten. Der Ursprung der Ringelblume wird im Mittelmeerraum vermutet. Als Gartenpflanze ist sie heute weit verbreitet und kommt praktisch in ganz Europa vor. Die Pflanze verwildert sich leicht und wächst so auch auf Schuttplätzen, an Wegrändern, Zäunen und in Weinbergen. Wer sie gerne im Garten frei wachsen lassen möchte, kann dies ohne Probleme tun. Sie gedeiht nicht nur zwischen Tomatenstauden, sondern auch zwischen Blumen gut. Die anspruchslose, meist einjährige Art gedeiht auf allen Böden und blüht von Juni bis September. Von der Garten-Ringelblume existieren viele gezüchtete Sorten, die häufig gefüllte Blütenköpfe haben. Sie tragen melodische Namen wie «Geisha Girl» oder «Pacific Beauty».
Bereits im 16. Jahrhundert wurde die Ringelblume als Heilmittel bei Verstopfung, Leberbeschwerden und bei der Geburtshilfe eingesetzt. Auch Kriegsverletzte mit offenen oder eitrigen Wunden wurden mit Calendula behandelt.
Wirkung von Calendula in der Homöopathie
Die Wirkung als Wundheilpflanze zeigt die Ringelblume gleich an sich selbst: Wenn man die Blüten am Stiel abschneidet, bildet sich in kurzer Zeit an der Schnittstelle ein weisser abdichtender Überzug. In der Homöopathie wird die Ringelblume hauptsächlich zur Wundbehandlung eingesetzt.
Bei offenen, entzündeten, schmerzhaften und schlecht heilenden Wunden hat Calendula eine entzündungshemmende Wirkung. Bei Wunden nach dem Ziehen eines Zahns oder Verletzungen an der Kopfhaut kann die Ringelblume zur Blutstillung beitragen.
Calendula wird ebenfalls dank ihrer hautpflegenden Wirkung zur allgemeinen Narbenpflege und bei Akne eingesetzt. Auch Ekzeme, Geschwüre, Frostbeulen und Furunkeln können mit der Ringelblume behandelt werden.
Verwendung von Calendula in der Homöopathie
Wegen ihrer Leuchtkraft wird die Ringelblume gerne zur Verschönerung von Teemischungen eingesetzt. Dafür kann die Calendula viel mehr als nur Dekoration. Die Ringelblume kann, verarbeitet zur Form eines Arzneimittels, sowohl innerlich (z.B. als Globuli) als auch äusserlich (als Ringelblumensalbe) eingesetzt werden. Diese beiden Anwendungsformen können zudem kombiniert werden, damit der Heilungsprozess optimal unterstützt wird.
Zur Herstellung der homöopathischen Urtinktur werden die frischen, zur Blütezeit gesammelten, oberirdischen Pflanzenteile verwendet. Diese Tinktur wird dann, in einer potenzierten Form, für die Herstellung von Salben oder Globuli verwendet.
Wirkt bevorzugt auf:
- Haut (Wundpflege), Schleimhäute, Bindegewebe
Hauptindikationen:
- Innerlich und äusserlich hauptsächlich bei Risswunden
- Quetschwunden
- Schlecht heilende Wunden (z.B. offene Beine, sich Wundliegen)
- Narbenpflege
- Nachbehandlung von Verbrennungen
Symptome:
- Wunden jeglicher Art, besonders bei Risswunden (Dammriss, Kopfhaut)
- Schnittwunden
- Augenverletzungen, die zur Eiterung neigen
- Hautrisse (aufgesprungene Hände, rissige Brustwarzen)
- Geschwüre, Wundliegen (Dekubitus)
- Schlecht heilende Wunden nach Operationen
- Abszesse, Furunkeln, und eitrige Wunden
- Verbrennungen und Verbrühungen
Allgemeines:
Die Ringelblume passt besonders gut zu stets frierenden, ängstlichen, schreckhaften und reizbaren Menschen.
Modalitäten:
Schlimmer durch:
kaltes, feuchtes oder schwüles und bewölktes Wetter, während des Fieberfrostes
Besser durch:
heisse Kompresse, herumgehen oder ganz still liegen