Wetterbedingte Beschwerden: Ursachen, Symptome und Behandlung
Wetterbedingte Beschwerden (auch Wetterfühligkeit genannt) gehören zu den häufigsten Ursachen für Verdriesslichkeit und seelische Verstimmung, Druckgefühle im Kopf, Kopfschmerzen, Schwindel sowie Gelenk- und Muskelschmerzen. Auch alte Narben oder Knochenbruchstellen machen sich oft im Zusammenhang mit dem Wetter bemerkbar.
Wetterwechsel oder ein rascher Wetterumschwung sind für viele Menschen mehr als nur ein Gesprächsthema für Smalltalk. Tatsächlich spüren zahlreiche Betroffene Veränderungen des Wetters körperlich oder seelisch. Besonders häufig treten Beschwerden bei plötzlichen Wechseln auf – etwa beim Föhn, vor Gewittern, bei herannahendem Schneefall oder anhaltendem Regen- und Nebelwetter. Auch Klimaveränderungen und Luftdruckschwankungen können dem Körper zusetzen.
Die Bandbreite der Symptome ist gross: Viele leiden unter Kopfschmerzen, Schwindel, Druckgefühlen im Kopf, Gelenkschmerzen oder Muskelschmerzen. Alte Narben oder Stellen von früheren Knochenbrüchen können sich ebenfalls bemerkbar machen. Nicht zuletzt kann das Wetter auf die Stimmung schlagen und zu innerer Unruhe, Antriebslosigkeit oder Niedergeschlagenheit beitragen.
Welche Mechanismen genau zusammenspielen müssen, damit der Körper wetterfühlig reagiert, ist nicht vollständig geklärt. Klar ist jedoch, dass wetterbedingte Beschwerden in den meisten Fällen nicht auf den Nocebo-Effekt zurückzuführen sind. (Der Nocebo-Effekt besagt, dass die Erwartungen einer negativen körperlichen Reaktion ebendiese Reaktion tatsächlich auslösen kann. Wer also überzeugt davon ist, auf Föhnwetter mit Kopfschmerzen zu reagieren, kann diese Kopfschmerzen durch diese Überzeugung auslösen.)
Man geht davon aus, dass Wetterwechsel sich auf mehreren Ebenen direkt auf das Wohlbefinden auswirken können:
- Sinkt der Luftdruck, dehnen sich Gewebe minimal aus und strapazieren Schmerzrezeptoren.
- Kälte verengt Gefässe und macht Gelenkflüssigkeit zäher, während Hitze den Kreislauf fordert und Migräne begünstigt.
- Hohe Luftfeuchtigkeit hemmt die Schweissverdunstung und lässt entzündete Strukturen anschwellen, während rasche Druck- und Temperatursprünge – etwa bei Föhn oder Gewitter – das Verhältnis von Luftionen verschieben und dadurch Kopfschmerzen, Reizbarkeit oder Schlafstörungen auslösen können.
- Wer bereits unter chronischen Entzündungen, Arthrose oder nervlicher Überempfindlichkeit leidet, spürt diese Reize in kälterem Wetter besonders stark, zumal das Gewebe ohnehin sensitiver ist.
- Hinzu kommt, dass weniger Sonnenlicht im Winter den Vitamin-D-Spiegel und Botenstoffe wie Melatonin oder Serotonin senkt, was Stimmung, Kreislauf und Schmerzschwelle zusätzlich beeinflusst.
Typisch sind Kopfschmerzen, Schwindel, Gliederschmerzen, Druckgefühle im Kopf und Unwohlsein. Auch Narben oder frühere Bruchstellen können wetterempfindlich sein.
Vermutlich spielen Luftdruck, Temperatur- und Feuchtigkeitsänderungen sowie die Reizbarkeit des vegetativen Nervensystems eine Rolle.
Bewegung an der frischen Luft, Entspannungstechniken und homöopathische Arzneimttel können helfen. Auch ein gesunder Lebensstil mit regelmässigem Schlaf und ausgewogener Ernährung wirkt unterstützend.
Wenn die Beschwerden sehr stark sind, sich neu entwickeln oder mit weiteren Symptomen wie Sehstörungen, Fieber oder Nackensteifigkeit verbunden sind, sollte eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.
Die gute Nachricht: Sie können einiges tun, um wetterbedingten Beschwerden vorzubeugen oder sie zu lindern. Wenn der Wetterumschwung sich ankündigt, können Sie Ihrem Körper mit einfachen Mitteln sanft unter die Arme greifen.
Kopfschmerzen
Gegen Föhn-Kopfschmerzen hilft bereits ein wohldosierter Duft: Reiben Sie ein bis zwei Tropfen Pfefferminzöl auf Schläfen und Nacken und atmen Sie tief durch – das Menthol kühlt, lockert verkrampfte Gefässe und beruhigt überreizte Schmerzrezeptoren.
Wer zusätzlich auf eine Tasse frisch aufgebrühten Ingwertee setzt, hemmt dank der scharfen Wurzel jene Entzündungsbotenstoffe, die oft hinter wetterbedingten Kopf- und Muskelschmerzen stecken. Ein kleiner Magnesium-Snack, zum Beispiel eine Banane mit ein paar Mandeln, liefert Nerven und Gefässen zudem den nötigen Mineralstoffpuffer.
Gelenkschmerzen
Fühlt sich der Bewegungsapparat «eingerostet» an, bringen Wechselduschen neuen Schwung: Lassen Sie das Wasser abwechselnd warm und kühl über Beine, Arme und Rücken fliessen und beenden Sie die Dusche mit einer warmen Phase. Die kurze Temperaturschaukel trainiert die Gefässreaktion, regt die Durchblutung an und löst Anlaufschmerzen, ohne den Kreislauf zu überfordern.
Danach tut ein aufgeheiztes Kirschkernkissen gut: Feuchte Tiefenwärme entspannt verspannte Muskeln und sorgt dafür, dass steife Gelenke schneller wieder geschmeidig werden. Wer lieber von innen wärmt, greift am Abend zu einer goldgelben Kurkuma-Milch; das in der Wurzel enthaltene Curcumin wirkt mild entzündungshemmend und schmeckt dank einer Prise Pfeffer angenehm würzig.
Kreislaufbeschwerden
Gegen das typische Kreislauftief an schwül-heissen oder stürmisch-tiefdruckigen Tagen hilft es, den Flüssigkeitshaushalt früh zu stabilisieren: Trinken Sie direkt nach dem Aufstehen ein grosses Glas lauwarmes Wasser mit einem Spritzer Zitrone. Rosmarin liefert bei Bedarf einen zusätzlichen Frischekick. Legen Sie dazu einfach einen frischen Zweig in heisses Wasser und inhalieren Sie den aromatischen Dampf – die ätherischen Öle kurbeln Herz und Kreislauf angenehm an und vertreiben Müdigkeit.
Bedrückte Stimmung
Wenn dunkle Wolken nicht nur am Himmel, sondern auch auf die Stimmung drücken, wirkt eine tägliche «Lichtdusche»: Stellen Sie sich morgens für 20 bis 30 Minuten vor eine Tageslichtlampe und schenken Sie Ihrem inneren Taktgeber so sein fehlendes Sonnenlicht. Am Abend sorgt ein zehnminütiges Lavendel-Fussbad bei rund 38 Grad für wohlige Entspannung; die beruhigenden Öle senken das Stresslevel, warme Wollsocken danach halten die wohltuende Wärme fest.
Grundsätzlich gilt: Bleiben Sie in Bewegung, kleiden Sie sich im Zwiebellook und gönnen Sie sich regelmässige Entspannungsinseln – so entziehen Sie wetterbedingten Beschwerden den Nährboden. Bei plötzlich heftigen oder langanhaltenden Schmerzen, Schwindel oder neu auftretenden Herz- und Atemproblemen sollten Sie jedoch nicht zögern, ärztlichen Rat einzuholen.
Was ist Wetterfühligkeit?
Der Begriff Wetterfühligkeit stammt ursprünglich aus der Volksmedizin und wird bis heute verwendet. In Fachkreisen spricht man eher von «Meteorotropie». Die Meteorotropie beschreibt ungewöhnliche Reaktionen biologischer Systeme (z.B. Menschen, Tiere und Pflanzen) auf Wettereinflüsse. Studien zufolge reagieren etwa 30 bis 50 Prozent der Menschen in Mitteleuropa spürbar auf Wetterumschwünge. Frauen sind häufiger von Meteorotropie betroffen als Männer.
Homöopathische Wirkstoffe können helfen, wetterbedingte Beschwerden sanft zu lindern und die Empfindlichkeit gegenüber Wetterwechseln abzuschwächen. Die folgend beschriebenen vier homöopathischen Wirkstoffe sind in «Similasan METEO» enthalten, das bei Wetter- und klimabedingten Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel, Magen-Darm-Störungen, Nervenschmerzen sowie Muskel- und Gelenkbeschwerden angewandt werden kann:
Aconitum napellus: Der Wirkstoff aus dem blauen Eisenhut, so der deutsche Name von Aconitum napellus, dient als Notfallmittel und darf in keiner Reise- und Hausapotheke fehlen. Der Wirkstoff wird im frühen Stadium einer Erkrankung eingesetzt, oder bei negativen Gemütsregungen, die durch Angst ausgelöst werden.
Causticum Hahnemanni: Causticum wurde von Samuel Hahnemann um 1800 eingeführt. Es ist kein natürlich vorkommender Stoff, sondern wird als «chemisches Arzneimittel» der Homöopathie bezeichnet. Causticum Hahnemanni wird unter anderem zur Linderung von rheumatischen und arthritischen Schmerzen angewandt.
Nux vomica: Nux vomica, auch Brechnuss oder Krähenauge genannt, wird aus den bitteren strychnin- und brucinhaltigen Samen des Brechnussbaums Strychnos nux-vomica gewonnen. Nux vomica wird traditionell angewendet bei Magen-Darm-Beschwerden, die in Verbindung mit Stress oder nervlicher Anspannung auftreten. Doch auch bei Überempflindlichkeit gegenüber Licht, bei Kälteemfindlichkeit, oder bei Kopfschmerzen kommt Nux vomica zum Einsatz.
Rhus toxicodendron: Rhus toxicodendron (Giftsumach) kommt dann in der Homöopathie dann zum Zuge, wenn sich alles wie «eingerostet» anfühlt, sich aber nach einigen Schritten wieder lockert. Beispielsweise nach Sportverletzung, wegen Zugluft oder aufgrund von feuchtem Herbstwetter.