Sonnenbrand: Ursachen, Symptome und Behandlung
Sehr wahrscheinlich hat fast jede*r schon mal mit ihm Bekanntschaft gemacht: mit dem Sonnenbrand. In diesem Ratgeber möchten wir aufzeigen, wie man einen Sonnenbrand verhindert – oder ihn richtig behandelt. Zudem widmen wir uns den Themen Sonnenschutz bei Kindern, zeigen den Unterschied auf zwischen einem Sonnenbrand, einem Sonnenstich und einem Hitzeschlag und erklären, wie homöopathische Mittel bei Sonnenbrand helfen können.
Sonnenbrand entsteht, das wissen wir alle, wenn unsere Haut zu viel Sonnenlicht abbekommt. Aber es ist eben nicht nur die sichtbare Sonne, die einen Sonnenbrand verursachen kann. Auch an bewölkten Tagen kann die UV-Strahlung der Sonne stark genug sein, um unsere Haut zu schädigen. Daher ist es während der Sommermonate wichtig, auch bei bedecktem Himmel an den Sonnenschutz zu denken.
Höhe spielt ebenfalls eine Rolle: In den Bergen ist die UV-Strahlung stärker als in niedrigeren Höhen. Das liegt daran, dass die Luft dünner ist und deshalb weniger UV-Strahlung absorbiert. Daher muss auch in den Bergen stärker auf Sonnenschutz geachtet werden, selbst im Winter und dann, wenn die Sonne nicht so stark zu scheinen scheint.
Schnee, Wasser und Sand reflektieren zudem die UV-Strahlung und können sie verstärken. Das bedeutet, dass man auch im Schatten oder im Wasser einen Sonnenbrand bekommen kann.
Die Symptome eines Sonnenbrandes können von leichter Rötung und Brennen bis zu schweren Schmerzen, Blasenbildung und allgemeinem Unwohlsein reichen. Die Symptome treten in der Regel einige Stunden nach der Sonnenexposition auf und erreichen nach 24 bis 36 Stunden ihren Höhepunkt.
Sonnenbrand entsteht, wenn die Haut zu lange der Sonne ausgesetzt wird. Die Haut wird rot, kann anschwellen und schmerzt. Im Kern handelt es sich dabei um eine Reaktion der Haut auf zu viel UV-Licht, welches die Hautzellen schädigt. In extremen Fällen kann es sogar zur Blasenbildung kommen. Wiederholter Sonnenbrand erhöht das Risiko für Hautkrebs. Vorallem deshalb ist es so ungemein wichtig, die Haut vor der Sonne zu schützen.
Die Schädigung der Hautzellen durch die UV-Strahlung kann dazu führen, dass die Zellen falsch wachsen und sich teilen. Diese fehlgeleitete Zellteilung kann zu Mutationen führen. Mutationen sind Veränderungen der DNA unserer Zellen, die normalerweise kontrolliert, wie die Zellen wachsen und wie sie sich teilen sollen. Wenn diese Kontrollmechanismen durch Mutationen gestört werden, können Zellen unter bestimmten Umständen unkontrolliert zu wachsen beginnen, was zu Hautkrebs führen kann. Hautkrebs ist eine ernsthafte Krankheit, die lebensbedrohlich sein kann.
Es gibt mehrere Massnahmen, die Sie treffen können, um einen Sonnenbrand zu verhindern:
- Tragen Sie eine Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30 auf, und denken Sie daran, sie alle zwei Stunden und nach dem Schwimmen oder Schwitzen erneut aufzutragen.
- Lange Ärmel, lange Hosen und Hüte mit breiter Krempe können helfen, Ihre Haut vor der Sonne zu schützen. Es gibt auch spezielle UV-Schutzkleidung, die speziell dafür gemacht ist, die Haut vor UV-Strahlen zu schützen.
- Versuchen Sie, wenn möglich, zwischen 10 und 16 Uhr im Schatten zu bleiben. Dies sind die Stunden, in denen die UV-Strahlung am stärksten ist.
- Schützen Sie Ihre Augen vor UV-Strahlen, indem Sie eine Sonnenbrille tragen, die sowohl UVA- als auch UVB-Strahlen blockiert.
- Wasser, Sand und Schnee können UV-Strahlen reflektieren und die UV-Belastung erhöhen, auch wenn Sie im Schatten sind.
Ein Sonnenbrand ist nicht die einzige negative Folge, die durch die Sonne ausgelöst werden kann. Neben der schmerzhaften Rötung der Haut können auch ernsthafte gesundheitliche Zustände wie Sonnenstich und Hitzschlag auftreten. Es ist wichtig, die Unterschiede zwischen diesen Zuständen zu kennen, um zu wissen, wie man sie richtig behandelt:
Sonnenbrand: Wenn die Haut zu lange der Sonne ausgesetzt ist, wird sie rot, schmerzt und kann sogar Blasen bilden. Das ist ein Sonnenbrand. Er wird durch die UV-Strahlung der Sonne verursacht, die die Hautzellen schädigt.
Sonnenstich: Ein Sonnenstich entsteht, wenn der Kopf und der Nacken zu lange der Sonne ausgesetzt sind. Symptome können Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Verwirrung sein. Ein Sonnenstich ist ernst zu nehmen und erfordert medizinische Hilfe.
Hitzschlag: Ein Hitzschlag ist noch ernster. Er passiert, wenn der Körper überhitzt, oft nach langer körperlicher Anstrengung bei hohen Temperaturen. Symptome können hohes Fieber, schneller Puls, Kopfschmerzen, Übelkeit und Bewusstlosigkeit sein. Ein Hitzschlag ist ein Notfall und benötigt sofort medizinische Hilfe.
Sonnenbrand kann in verschiedenen Schweregraden auftreten, abhängig davon, wie stark die Haut durch die Sonne geschädigt wurde:
Grad 1: Dies ist die mildeste Form von Sonnenbrand. Die Haut ist rot, warm und schmerzt. Sie kann sich trocken anfühlen und jucken. Normalerweise verbessert sich dieser Zustand nach einigen Tagen von selbst.
Grad 2: Bei einem Sonnenbrand zweiten Grades treten zusätzlich zur Rötung und zum Schmerz Blasen auf der Haut auf. Dies zeigt an, dass die Hautschädigung tiefer geht. Der Heilungsprozess dauert länger und kann zu vorübergehender Pigmentierung (Verfärbung der Haut) führen.
Grad 3: Dies ist die schwerste Form von Sonnenbrand. Die Haut ist stark gerötet und geschwollen, und es bilden sich grossflächige Blasen. Oft treten zusätzlich Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit oder Schwäche auf. Ein Sonnenbrand dritten Grades erfordert medizinische Behandlung.
Die Haut von Kindern ist besonders empfindlich und benötigt deshalb auch besondere Aufmerksamkeit, wenn es um Sonnenschutz geht. Kinderhaut ist dünner und empfindlicher als die Haut von Erwachsenen. Zudem ist ihr natürlicher Schutzmechanismus gegen die schädlichen Auswirkungen von UV-Strahlen noch nicht vollständig ausgebildet.
Da die Hautzellen von Kindern sich schneller teilen, können Schäden durch UV-Strahlen eine grössere Wirkung haben und das Risiko für Hautkrebs in späteren Lebensjahren erhöhen. Die Vermeidung von Sonnenbrand in der Kindheit und Jugend kann also das Risiko, im Erwachsenenalter an Hautkrebs zu erkranken, erheblich reduzieren. Daher sollte der Schutz der Kinderhaut vor der Sonne eine Priorität für alle Eltern sein.
Bleiben Sie mit Kindern deshalb am besten im Schatten und achten Sie auf passende Kleidung. Auch eine Kopfbedeckung, die den Nacken und das Gesicht vor Sonne schützt ist äusserst wichtig. Für Kinder sollte eine Sonnencrème mit chemischen UV-Filtern aufgrund der Hormonwirkung verzichtet werden. Benutzen Sie lieber ein Produkt mit physikalischem UV-Filter.
Hat Ihr Kind trotz Vorsichtsmassnahmen einen Sonnenbrand eingefangen, kann ein homöopathischer Spray mit Calendula, Echinacea, Cantharis und Urtica urens die Symptome lindern. Ebenfalls können kühlende Wickel mit Heilerde, Quark oder essigsaurer Tonerde oder ein Aloe-Vera-Gel die Heilung fördern.
Tipps zur Behandlung von Sonnenbrand
Wenn Sie einen Sonnenbrand haben, gibt es verschiedene Massnahmen, die Sie ergreifen können, um die Symptome zu lindern und die Heilung zu unterstützen:
- Kühlen Sie die verbrannte Haut sanft mit kalten Umschlägen oder nehmen Sie ein kühles Bad oder eine Dusche. Vermeiden Sie jedoch Eis oder eiskaltes Wasser, da dies die Haut weiter reizen und damit schädigen kann.
- Tragen Sie eine feuchtigkeitsspendende Lotion oder ein Gel auf die Haut auf. Vermeiden Sie Produkte, die Alkohol enthalten, da sie die Haut austrocknen können.
- Sonnenbrand kann dazu führen, dass der Körper Flüssigkeit durch die Haut verliert. Es ist daher wichtig, viel Wasser zu trinken, um diesen Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
- Vermeiden Sie weitere Sonneneinstrahlung, während die Haut heilt. Tragen Sie schützende Kleidung und bleiben Sie im Schatten, wann immer es möglich ist.
- Wenn Blasen auf der Haut entstehen, lassen Sie diese von selbst platzen. Durch das «erzwungene» Aufplatzen können Bakterien eindringen und Infektionen verursachen.
Bei schwerem Sonnenbrand oder wenn Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, starke Schmerzen, Kopfschmerzen, Verwirrtheit oder Übelkeit auftreten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dies gilt insbesondere für Kinder, bei denen schwere Sonnenbrände besondere Sorgfalt erfordern. In solchen Fällen könnte eine medizinische Behandlung erforderlich sein.
Die Homöopathie bietet eine Reihe von Wirkstoffen zur Behandlung von Sonnenbrand und kleinflächigen Verbrennungen. Diese Mittel können dazu beitragen, Schmerzen zu lindern, die Heilung zu fördern und Entzündungen zu reduzieren.
Calendula officinalis, auch bekannt als Ringelblume, ist bekannt für ihre entzündungshemmenden und heilenden Eigenschaften.
Echinacea wird oft verwendet, um das Immunsystem zu stärken. Bei Hautproblemen kann es dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren und die Heilung zu fördern.
Cantharis wird zur Behandlung von Verbrennungen und Sonnenbrand verwendet. Es kann helfen, Schmerzen und Blasenbildung zu lindern.
Urtica urens, oder kleine Brennnessel, wird oft verwendet, um die Symptome von leichten Verbrennungen zu lindern. Es kann dazu beitragen, Schmerzen, Brennen und Juckreiz zu reduzieren.
Diese Wirkstoffe können allein oder zusammen verwendet werden, um die Symptome von Sonnenbrand und kleinflächigen Verbrennungen zu lindern. Wie bei allen Behandlungen ist es wichtig, die Anweisungen zu befolgen und bei starken oder anhaltenden Symptomen einen Arzt aufzusuchen.
Jahn, R. (2013). Kinder sanft und natürlich heilen mit Schweizer Hausmitteln (2. Aufl.). Axel Springer.
https://www.msdmanuals.com/de/heim/hauterkrankungen/sonnenlicht-und-hautsch%C3%A4den/sonnenbrand, 03.01.24