Halsentzündung
Als Halsentzündung oder auch Rachenentzündung (Pharyngitis) bezeichnet man eine akute Entzündung der Rachenschleimhaut. Im Folgenden thematisieren wir die Ursachen, die Symptome sowie die Vorbeugung einer Halsentzündung und geben nützliche Tipps.

Dem Rachenraum wird oft keine grosse Bedeutung zugemessen. Ungerechterweise. Denn der Rachen besitzt mehrere wichtige Eigenschaften und Funktionen. Hier sitzen die Mandeln, welche Bakterien und Giftstoffe aus dem Gewebe filtern und zerstören. Ausserdem passieren nicht nur Nahrungsmittel und Getränke den Rachenraum; auch die Atemluft strömt durch ihn hindurch. Im Rachen sammelt sich zudem (auch eitriger) Schleim aus Nase, Nebenhöhlen und Ohren sowie aus Lunge, Bronchien und Kehlkopf an, was zu örtlichen Reizungen und Entzündungen führen kann. Deshalb sind praktisch alle Menschen mehr oder weniger oft von Halsentzündungen betroffen.

Bestimmte Personengruppen sind besonders anfällig für Halsbeschwerden:
- Kinder und Jugendliche: Ihr Immunsystem ist noch in der Entwicklungsphase und reagiert oft empfindlicher auf Krankheitserreger.
- Ältere Menschen: Mit zunehmendem Alter kann das Immunsystem an Leistungsfähigkeit einbüssen, sodass Infektionen im Halsbereich häufiger und langwieriger verlaufen können.
- Menschen mit geschwächtem Immunsystem: Wer unter chronischen Erkrankungen leidet oder aus anderen Gründen eine verminderte Immunabwehr hat, ist anfälliger für Bakterien und Viren, die den Halsraum befallen.
- Berufsgruppen mit starker Stimmbelastung: Personen, die viel sprechen oder singen (z.B. Lehrerinnen und Lehrer, Sängerinnen und Sänger), belasten ihre Stimmbänder und den Rachenbereich intensiver und neigen daher eher zu Reizungen und Entzündungen.
- Raucherinnen und Raucher: Der Zigarettenrauch kann die Schleimhäute im Rachen zusätzlich reizen und die natürliche Abwehrfunktion beeinträchtigen.
Die gravierendsten Rachenentzündungen treten bei Diphtherie, Scharlach und Angina auf. Diese Infektionskrankheiten werden durch Bakterien ausgelöst und gehen mit hohem Fieber einher. Sie können sogar lebensbedrohlich sein, da sie mit Erstickungsgefahr einhergehen sowie Herz-Kreislaufbeschwerden auslösen können. Sie verlaufen meist so heftig, dass sich ärztliche Hilfe automatisch aufdrängt. Glücklicherweise sind solch schwere Infektionen eher selten.
Auch bei weniger schwerwiegenden, bakteriell bedingten Halsentzündungen – zum Beispiel durch Streptokokken – können deutliche Symptome wie starke Halsschmerzen, geschwollene Mandeln oder eitrige Beläge auftreten. Oft kommt es zusätzlich zu Fieber, Kopfschmerzen und allgemeinem Unwohlsein. Auch hier ist eine ärztliche Abklärung unvermeidbar, wenn die Symptome länger auftreten oder sich das Wohlbefinden drastisch verschlechtert.
Die meisten Halsentzündungen werden durch Erkältungsviren ausgelöst. Diese Art der Halsentzündung ist zwar unangenehm bis schmerzhaft, meist jedoch harmlos. Schluckweh, ein Wundheitsgefühl, brennende oder stechende Schmerzen und Heiserkeit sind dabei die häufigsten Beschwerden. Oft klingen die Symptome nach wenigen Tagen ab, vor allem wenn Sie Ihren Hals schonen und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.
Viren werden häufig über Tröpfcheninfektion übertragen – etwa beim Niesen, Husten oder Sprechen.

Um einer viralen Halsentzündung vorzubeugen, waschen Sie sich die Hände regelmässig und gründlich, vermeiden Sie bei akut erkrankten Personen direkten Kontakt und lüften Sie Wohn- und Büroräume mehrmals täglich. Unterstützen Sie zudem Ihr Immunsystem durch eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie ausreichend Schlaf und Bewegung an der frischen Luft.
Fabienne Weishaupt
Drogistin EFZ & eidg. dipl. Verkaufsfachfrau
- Seelische, geistige und/oder körperliche Überlastung
- Mangel an natürlichen Vitaminen und Mineralstoffen (zu wenig naturbelassene Nahrungsmittel)
- Ein geschwächtes Immunsystem
- Chronische Entzündungen (Mandeln, Nasennebenhöhlen, Mittelohr, Bronchien)
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Besonders in der kälteren Jahreszeit breiten sich Erkältungsviren schnell in geschlossenen Räumen oder grossen Menschenansammlungen aus.
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Auch das Klima in geschlossenen Räumen spielt eine Rolle: Trockene Heizungsluft reizt die Schleimhäute zusätzlich und macht sie empfänglicher für Krankheitserreger.
- Stärken Sie Ihr Immunsystem und erhöhen Sie so die Widerstandskraft gegen Erkältungskrankheiten. Eine ausgewogene Ernährung, viel Bewegung an der frischen Luft und genügend Schlaf sind dafür grundlegend.
- Essen Sie regelmässig viel Obst, Gemüse und Salat aus biologischem Anbau. Dadurch erhält Ihr Körper wichtige Vitamine und Mineralstoffe.
- Lassen Sie sich die Mandeln nur im Notfall (z.B. bei chronischer Vereiterung der Mandeln und dadurch bedingten Entzündungen anderer Organe) entfernen. Sie sind wichtige Helfer, die den Rachen von Krankheitserregern und Giftstoffen reinigen.
Achten Sie ausserdem auf ein angenehmes Raumklima mit genügend Luftfeuchtigkeit, etwa durch regelmässiges Lüften oder Zimmerpflanzen. So verhindern Sie, dass Ihre Schleimhäute austrocknen und empfänglich für Viren und Bakterien werden.

Bewährte Hausmittel gegen Halsentzündungen
- Mehrmals täglich mit Salbeitee gurgeln, Salbeipastillen lutschen
- Warmer Tee mit Honig ist ein altbewährtes Schluckweh-Hausmittel, das beruhigend auf die Schleimhäute wirkt.
- Lehm-, Quark- oder Zwiebelwickel* auflegen
*Die Zwiebeln können als Halswickel zimmerwarm oder warm aufgelegt werden, so wie Sie es lieber mögen, denn die Hauptwirkung kommt nicht von der Wärme, sondern von den Inhaltsstoffen der Zwiebel.
Die enthäuteten Zwiebeln hacken oder in dünne Scheiben schneiden und eventuell auf einem Pfannendeckel über heissem Wasser leicht erwärmen. Dann in eine Windel oder ein Gazetuch wickeln und das Päcklein mit Heftpflaster zukleben. Annschliessend auflegen und mit Zwischentuch (zum Beispiel Küchentuch) und Aussentuch (Schal) fixieren und mehrmals täglich ca. 30 Minuten einwirken lassen. Für jeden Wickel frische Zwiebeln verwenden.
Viele schwören zusätzlich auf andere natürliche Anwendungen: Warmer Tee mit Honig ist ein altbewährtes Schluckweh-Hausmittel, das beruhigend auf die Schleimhäute wirkt. Und lecker ist.
Gerade wenn bei Ihrer Halsentzündung auch festsitzender Schleim eine Rolle spielt, können schleimlösende Medikamente oder sanfte Schleimlöser-Hausmittel zur Linderung beitragen. Eine einfache Methode ist das Inhalieren von Wasserdampf – zum Beispiel mit Kamille oder ätherischen Ölen. Dadurch können Verkrustungen gelöst und die Atemwege befeuchtet werden. Auch homöopathische Präparate kommen oft zum Einsatz, um den Selbstheilungsprozess zu unterstützen und das Immunsystem zu stärken.
Trinken Sie ausreichend Wasser und Kräutertees, damit der Schleim flüssig bleibt und leichter abtransportiert werden kann.
Die häufigsten Auslöser sind Erkältungsviren, aber auch Bakterien können verantwortlich sein. Begünstigt wird eine Halsentzündung durch ein geschwächtes Immunsystem, Überlastung, trockene Luft oder einen Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen.
Vor allem Kinder und ältere Menschen, deren Immunsystem weniger widerstandsfähig ist, sind häufig betroffen. Ausserdem neigen Personen mit geschwächter Abwehr, starken Stimmbelastungen oder Raucherinnen und Raucher eher zu Halsbeschwerden.
Bakterielle Infektionen (z.B. Scharlach, Angina) können mit hohem Fieber und eitrigen Belägen einhergehen und sind oft heftiger. Virale Halsentzündungen verlaufen meist milder und klingen nach einigen Tagen ab. In beiden Fällen sollten anhaltende oder schwere Symptome ärztlich abgeklärt werden.
Ein starkes Immunsystem ist der beste Schutz. Achten Sie auf eine gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf, Bewegung an der frischen Luft und eine gute Hygiene (z.B. regelmässiges Händewaschen). Zusätzlich hilft ein angenehmes Raumklima mit genug Luftfeuchtigkeit, die Schleimhäute vor Austrocknung zu bewahren.
Neben Klassikern wie Salbeitee-Gurgeln, Zwiebelwickeln und warmen Tees lindern auch schleimlösende Hausmittel sowie homöopathische Wirkstoffe wie Apis mellifica, Belladonna oder Lachesis die Beschwerden. Bei festsitzendem Schleim kann Inhalieren mit Wasserdampf (z.B. Kamille) zusätzlich helfen, die Atemwege zu befeuchten und zu reinigen.
Gerade Kinder sind aufgrund eines noch nicht vollständig ausgereiften Immunsystems häufiger von Halsentzündungen betroffen. Neben Ruhe und liebevoller Zuwendung können folgende Punkte helfen:
- Ausreichend Schlaf: Erholsamer Schlaf tut immer gut.
- Frische Luft und Bewegung: Kurze Spaziergänge oder leichtes Spielen an der frischen Luft stärken die Abwehrkräfte.
- Ausgewogene Ernährung: Viel Obst, Gemüse und ausreichend Flüssigkeit liefern wichtige Vitamine und Mineralstoffe.
- Sanfte Hausmittel: Gurgeln mit lauwarmem Salbeitee (wenn das Kind alt genug ist) oder Inhalationen mit milden Zusätzen wirken entlastend bei Halsweh und Schluckweh.
- Schleimlösende Medikamente: Wenn zäher Schleim das Atmen und Schlucken erschwert, können kindgerechte Präparate helfen.

Die Homöopathie bietet sanfte und natürliche Behandlungsmöglichkeiten für Beschwerden wie Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und gereizte Schleimhäute. Insbesondere die folgenden Wirkstoffe können unter anderem dazu beitragen, die Symptome einer Halsentzündung zu lindern und Ihren Hals zu unterstützen, wieder unbeschwert durchatmen und schlucken zu können:
Apis mellifica: Apis mellifica wird aus der Honigbiene gewonnen und häufig eingesetzt, wenn starke Schwellungen oder ein brennendes, stechendes Gefühl im Hals auftreten. Typischerweise sind die betroffenen Stellen gerötet und geschwollen, und viele Betroffene empfinden Kälteanwendungen als angenehm.
Belladonna: Belladonna, gewonnen aus der Tollkirsche, wird in der Homöopathie vor allem bei plötzlich auftretenden, heftigen Entzündungen eingesetzt. Ein klassisches Anwendungsgebiet ist eine hochrote, sich heiss anfühlende Rachenschleimhaut, die häufig mit pochenden Schmerzen und eventuell auch Fieber einhergeht. Auch ein trockenes Gefühl im Mund- und Rachenraum kann auf Belladonna hindeuten.
Lachesis: Lachesis (Buschmeisterschlange) ist ein homöopathischer Wirkstoff, der aus dem Gift der namensgebenden Schlange gewonnen wird. Er gilt als «Frauenmittel», das besonders gerne bei Beschwerden während der weiblichen Pubertät und den Wechseljahren verwendet wird. Der Wirkstoff wirkt jedoch bei beiden Geschlechtern, vor allem bei generellen Entzündungen oder eben Erkrankungen des Halses und der oberen Atemwege. Typische «Lachesis-Menschen» fühlen sich oft bei Wärme unwohl und empfinden ein starkes Bedürfnis, alles, was am Hals sitzt (z. B. enge Kleidung), zu lockern.