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Was ist Homöopathie?

Was ist eigentlich Homöopathie? Und wann kommt sie zum Einsatz? Unsere Übersicht gibt Ihnen einen schnellen Überblick rund um das Thema Homöopathie

Bei Sonnenallergien, Verbrennungen, Verletzungen etc. können Sie die Wirkung homöopathischer Arzneimittel entscheidend fördern, wenn Sie dasselbe homöopathische Präparat gleichzeitig innerlich und äusserlich anwenden.

Tropfen

Tropfen unverdünnt direkt auf die Zunge träufeln oder mit etwas Wasser verdünnt einnehmen. Für Kinder stets verdünnen.

Dosierung:

  • 3 Tropfen für Säuglinge
  • 5 Tropfen für Kleinkinder und Kinder
  • 10 Tropfen für Jugendliche und Erwachsene

Globuli

Globuli auf der Zunge zergehen lassen. Für Säuglinge können die Globuli in Wasser aufgelöst und aus dem Teefläschchen bei Bedarf ein Schluck davon verabreicht werden. Lösung täglich frisch zubereiten.

Dosierung:

  • 7 Globuli für Säuglinge, Kleinkinder, Kinder, Jugendliche, Erwachsene Tabletten Tabletten zerkauen oder im Mund zergehen lassen. Nicht ganz schlucken. Die Tabletten können auch in Wasser aufgelöst werden, zum Beispiel für Säuglinge.

Dosierung:

  • 1 Tablette für Säuglinge, Kleinkinder, Kinder, Jugendliche, Erwachsene

Salben

Salben in dünner Schicht auftragen

Arzneimittelbilder beschreiben, wie der menschliche oder tierische Organismus auf homöopathische Arzneimittel reagieren kann. Sie bilden die Arbeitsgrundlage für die Verordnung und Zusammenstellung von homöopathischen Arzneimitteln.

Arzneimittelbilder werden in homöopathischen Arzneimittellehren beschrieben und sind in den meisten Fällen eine Zusammenfassung von Erfahrungen mit Vergiftungen, Arzneimittelprüfungen und der praktischen Arbeit an Patienten. Es gibt auch viele Arzneimittel, die kein umfassendes Arzneimittelbild vorweisen können, sich aber in der Praxis in einem bestimmten Anwendungsgebiet sehr gut bewährt haben. In diesem Fall spricht man von bewährter Anwendung homöopathischer Arzneimittel.

Die Arzneimittelprüfung ist die Grundlage der Homöopathie. Sie ermöglicht einen tiefen Einblick in die verborgenen Heilkräfte pflanzlicher, tierischer, mineralischer und synthetischer Stoffe. Die erste Arzneimittelprüfung war Hahnemanns Selbstversuch mit Chinarinde. In den Anfängen wurden Prüfungen mit konzentrierten, zum Teil noch giftigen Substanzen oder Urtinkturen durchgeführt. Heute werden nur noch ungiftige, meistens potenzierte Zubereitungen verwendet.

Zur Wirkung von Giftstoffen gibt es genügend Literatur, die für die Homöopathieforschung auch von Bedeutung ist, aber nur «grobe» Informationen liefert. Eine gute Arzneimittelprüfung mit potenzierten Stoffen zeigt das Wesen eines Arzneimittels viel feiner und klarer. Dabei stellt sich auch heraus, welcher Typ von Mensch besonders empfänglich ist für die getesteten Substanzen. Endgültig sind die Resultate einer Arzneimittelprüfung immer erst dann, wenn sich die Erkenntnisse in der Praxis an Patienten verifiziert haben.

Zögern Sie nicht, ärztliche Hilfe anzufordern, wenn

  • Beschwerden sich innerhalb einer vertretbaren Frist nicht bessern.
  • heftige Beschwerden oder hohes Fieber wiederkehren.
  • die Patientin, der Patient apathisch (regungslos, kraftlos) wirkt.
  • Sie an einer ansteckenden Krankheit leiden (z.B. Geschlechtskrankheit).
  • Sie nach einem Unfall zunehmend Beschwerden verspüren oder
  • die Schwere eines Unfalls versteckte Folgen erahnen lassen.
  • Selbstmordgefahr besteht.
  • die Patientin, der Patient dies fordert.
  • Sie Angst oder ein ungutes Gefühl haben.

Brechen Sie keine ärztlich verordneten Therapien ab, ohne mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt, darüber gesprochen zu haben.

Denken Sie daran, dass selbst in Notfällen meist viel Zeit vergeht, bis ärztliche Hilfe kommt (oft eine halbe bis mehrere Stunden!). Es ist empfehlenswert, diese Wartezeit für eine erste homöopathische Behandlung zu nutzen.

Wie homöopathische Arzneimittel aufbewahrt werden müssen, entscheidet nur die Trägersubstanz.

Diese kann

  • verdunsten (Tropfen), daher Flaschen gut verschliessen.
  • Feuchtigkeit aufnehmen (Globuli und Tabletten), daher an einem trockenen Ort (also nicht in Feuchträumen wie Badezimmer, Küche) und gut verschlossen lagern.
  • verschmutzt werden (Augen- und Nasentropfen, Salben), deshalb Behälter nach Gebrauch stets und sofort verschliessen.

Wie bei allen anderen Arzneimitteln gilt das Prinzip: Für Kinder unerreichbar aufbewahren. Kinder können harmlose Globuli nicht von gefährlichen Pillen unterscheiden.

Ab und zu auftretende, akute Beschwerden (z.B. Grippe, Magenbrennen) erfordern meist eine sehr kurze Behandlungszeit. Ein paar wenige Arzneimittelgaben führen in diesen Fällen in der Regel zur bleibenden Beschwerdefreiheit.

Bei andauernden oder häufig wiederkehrenden Beschwerden, also chronischen Erkrankungen, ist es oft sehr schwierig abzuschätzen, wann die Behandlung beendet werden kann.

Die Behandlung wird nach Verschwinden aller spür- und sichtbaren Beschwerden abgebrochen. Sollten die Beschwerden zurückkehren, empfehlen wir Ihnen, die Behandlung mit dem gleichen, zuvor erfolgreich angewendeten Mittel nochmals aufzunehmen.

Überlegen Sie sich in diesem Fall, ob eventuell ein Arztbesuch nötig ist (z.B. bei Nieren-, Leber-, Herz- und Bronchialbeschwerden).

Der immaterielle Impuls (Reiz) eines homöopathischen Arzneimittels kann nach unseren Erkenntnissen mit materiellen Mitteln, wie zum Beispiel chemischen Medikamenten, Antibiotika, chemischen Pflanzenschutz- und Konservierungsmitteln, in seinem Wesen nicht verändert werden. Der homöopathische Impuls erreicht den Organismus auch in Anwesenheit körperfremder, chemischer Stoffe unverändert und kann seinen Zweck erfüllen. Dies bestätigen zum Beispiel die Erfolge homöopathischer Behandlungen von Asthma bei gleichzeitiger Cortison-Therapie.

Homöopathische Arzneimittel können also zur Begleitbehandlung von chemischen Therapien verabreicht werden, ohne dabei ihre Wirkung zu verlieren. Die Absprache mit einem Arzt ist aber zu empfehlen.

Arnika, Bienengift, Schwefel und Kaliumdichromat zum Beispiel sind sogenannte Einzelmittel. Es sind Stoffe, die uns die Natur oder die chemische Industrie liefern. Von der sprachlichen Definition her gesehen, sind es einzelne, also nicht von Menschenhand gemischte Substanzen.

Analytisch betrachtet, handelt es sich aber stets um Mischungen verschiedenster Komponenten. So enthält Arnikatinktur zahlreiche verschiedene Wirkstoffe, in Schwefel finden sich unter anderem Spuren von Selen, Kalium bichromicum ist durch andere Syntheseprodukte verunreinigt.

Der klassisch arbeitende Homöopath verwendet Einzelmittel, da seine Arbeitsgrundlagen auf Arzneimittelbildern dieser Arzneisubstanzen aufgebaut sind.

Werden zwei oder mehr Einzelmittel miteinander kombiniert, entstehen Kombinationspräparate. Die einzelnen Komponenten haben alle eine ähnliche Wirkung auf den Organismus und ergänzen sich in ihrer Wirkung. Kombinationspräparate haben den grossen Vorteil, dass sie ein breites Band von Beschwerden abdecken können. Dies erleichtert die Arzneimittelwahl enorm. Auch bei Kombinationspräparaten findet die nachfolgende Weisheit oft ihre Bestätigung: «Das Ganze ist mehr als die Summe der Einzelteile.» Kombinationspräparate ermöglichen

  • dem Laien, sich ohne Hilfe eines Homöopathen homöopathisch zu behandeln.
  • dem Homöopathen, bei mangelhaften, unklaren Krankheitsbildern trotzdem ein hilfreiches Arzneimittel verordnen zu können.
  • eine erfolgreiche Behandlung auch dann, wenn eine Erkrankung rasch wechselnde Symptome zeigt.
  • eine Therapie auch unter ungünstigen Bedingungen, zum Beispiel bei Zeitnot, mitten in der Nacht, trotz Mangel an Unterlagen, auf Reisen u.a.

Vorfabrizierte Kombinationspräparate eignen sich nur zur Behandlung akuter, ungefährlicher Erkrankungen. Ihr Anwendungsbereich ist auf die von den Arzneimittelbehörden bewilligten Anwendungsgebiete beschränkt. Chronische Erkrankungen sollen von einer Homöopathin oder einem Homöopathen mit viel Erfahrung behandelt werden.

Kombinationspräparate unterliegen den gleichen homöopathischen Gesetzmässigkeiten wie die sogenannten Einzelmittel.

Eine Konstitutionsbehandlung ist angezeigt bei chronischen Krankheiten oder wenn akute Störungen immer wieder auftreten. Die Konstitution (lat. constitutio = Hinstellung, Einrichtung) entspricht dem Habitus, also dem Gesamterscheinungsbild eines Menschen. Dieses Bild umfasst seine körperlichen, geistigen und seelischen Merkmale.

Bei einer Konstitutionsbehandlung geht es also darum, ein möglichst umfassendes Bild des zu behandelnden Menschen aufzunehmen. Dies geschieht in der Praxis bei der Fallaufnahme (Anamnese) oder eben (im wahrsten Sinne des Wortes) in der Sprechstunde. Eine erste homöopathische Besprechung dauert tatsächlich etwa eine Stunde, meistens sogar eher 1½ bis 2 Stunden. Das wichtigste dabei ist, dass der Patient oder die Patientin über ihre Symptome, Krankheitszeichen und ihr ganzes Wesen spricht. Selbst die Familiengeschichte ist bei der Suche nach einem Konstitutionsmittel von Bedeutung.

Die gesammelten Daten werden analysiert und hierarchisiert, denn nur die charakteristischen, ungewöhnlichen Zeichen und Symptome dürfen für die Mittelwahl berücksichtigt werden.

Mit Hilfe eines Repertoriums (Symptomenverzeichnis) und verschiedenen Arzneimittellehren (Beschreibung der homöopathischen Heilmittel) macht man sich auf die Suche nach einem Arzneimittel, dessen Symptome und Zeichen denen des kranken Menschen am ähnlichsten sind. Gelingt es, solch ein ähnliches Heilmittel zu finden, wird die Gesundheit schnell, sanft und dauerhaft wieder hergestellt.

Bei komplizierten chronischen Krankheitsfällen ist es oftmals nicht möglich, die Patienten mit einem einzigen Heilmittel völlig zu heilen. Wenn sich während der Konstitutionsbehandlung das Krankheitsbild verändert, muss man überprüfen, ob ein anderes Heilmittel angezeigt ist.

Die Homöopathin oder der Homöopath muss also das Wesen der kranken Person verstehen. Dazu benötigt er viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung, und er sollte, um eine gute Verordnung zu treffen, auch die Heilmittel kennen und ihr Wesen verstehen.

Je besser ein Heilmittel geprüft und durch praktische Erfahrung an Patienten bekannt ist, desto eher kann es konstitutionell eingesetzt werden. Das heisst, grundsätzlich kann jedes Heilmittel zu einem Konstitutionsmittel werden. Immer dann, wenn es eben die Konstitution eines Patienten weitgehend abdeckt.

Homöopathische Arzneimittel, besonders als Globuli und Tabletten, sind in der Schwangerschaft ideal sowohl für die werdende Mutter als auch für das heranwachsende Kind.
Wir empfehlen trotzdem, alle behandlungsbedürftigen Beschwerden während der Schwangerschaft mit der Frauenärztin bzw. dem Frauenarzt zu besprechen.

Vor oder nach dem Essen?

Die praktische Erfahrung hat gezeigt, dass homöopathische Arzneimittel auch dann gut wirken, wenn sie unmittelbar vor oder nach dem Essen eingenommen werden.

Stören Strahlen, zum Beispiel bei den Sicherheitskontrollen am Flughafen?

Wir haben festgestellt, dass sowohl Einzelmittel (auch Hochpotenzen!) als auch Kombinationspräparate nach mehrmaliger Bestrahlung an Grenzübergängen ihre Wirkung beibehalten haben.

Muss man Pfefferminztee, Kaffee und Tabak meiden?

Unzählige gute Heilerfolge bei Rauchern und Kaffeetrinkern sowie Selbstversuche haben gezeigt, dass homöopathische Arzneimittel durch Kräutertee, Gewürze, Menthol, Reizmittel etc. offensichtlich nicht unwirksam werden. Unerwünschte Nebenwirkungen von Reizmitteln wie Tabak und Kaffee können mit Homöopathika (z.B. Nux vomica) sogar meist prompt behoben werden. Dennoch ist es grundsätzlich angebracht, alle Genussmittel nur mit Mass und bei gewissen Erkrankungen überhaupt nicht zu konsumieren.

Stören Metallgefässe die homöopathische Wirkung?

In der Literatur findet man immer wieder Hinweise, homöopathische Arzneimittel seien empfindlich auf Metalle. Dies hat sich in unserer Praxis nicht bestätigt. Metall-Löffel, Amalgamfüllungen und ähnliches verhindern die Wirkung homöopathischer Arzneimittel nicht.

  • Die Empfehlungen auf dieser Website sind nur zur Behandlung von ungefährlichen Erkrankungen mit leichtem Verlauf bestimmt. Die Empfehlungen, Informationen und Hinweise ersetzen weder den Arztbesuch noch die Beratung in der Apotheke oder Drogerie.
  • Bei unklaren oder heftig verlaufenden Beschwerden sollten Sie von einer Selbstbehandlung absehen und ärztlichen Rat einholen. • Lesen Sie vor jeder Anwendung eines Arzneimittels die Packungsbeilage gründlich und befolgen Sie die darin enthaltenen Empfehlungen.
  • Führt eine Selbstbehandlung innert nützlicher Frist zu keiner Besserung, verschlimmern sich die Beschwerden zusehends oder kehren Beschwerden zurück, sollten Sie sich in Ihrer Apotheke oder Drogerie beraten lassen oder ärztlichen Rat einholen.
  • Während der Schwangerschaft oder Stillzeit und bei Säuglingen sollten ohne vorherige Beratung durch eine Fachperson (Apotheke, Drogerie, Arzt) grundsätzlich keine Arzneimittel angewendet werden.
  • Chronische Erkrankungen (insbesondere Nieren- und Leberbeschwerden) sollten stets unter ärztlicher Aufsicht behandelt werden.

Besonders bei akuten Beschwerden zeigen homöopathische Arzneimittel oft eine schnelle Wirkung. Ein fieberndes, verängstigtes Kind z.B. kann sich fast augenblicklich beruhigen. Ein harter, bellender Husten entkrampft sich bald nach einer Arzneimittelgabe. Ein beklemmendes Gefühl in der Brust oder in der Kehle verschwindet rasch. Jahrelange Erfahrung in der Therapie mit Homöopathika hat uns gezeigt, dass ein richtig gewähltes Arzneimittel stets im Augenblick der Verabreichung seine Reizwirkung auf den Organismus ausübt. Offensichtlich verstärkt in diesem Moment der Organismus seine Heilbemühungen zur Behebung der Beschwerden, was bei neu entstandenen, akuten Krankheiten meist rasch zu spüren ist.

Bei chronischen Leiden muss man in der Regel geraume Zeit auf den spürbaren Erfolg warten. Der Heilungsprozess wird aber auch in diesem Fall durch ein passendes Arzneimittel meistens sofort aktiviert, auch wenn das Resultat anfänglich oft weder spür- noch sichtbar ist. Typisch dafür sind z.B. Nagelwachstumsstörungen, Haarausfall, Beingeschwüre, gewisse Ekzeme.

In der Regel gilt

  • Bei akuten (neu entstandenen) Beschwerden, wie z.B. Grippe, Husten, Schnupfen und Augenreizungen, tritt eine spürbare Besserung innert Minuten bis Stunden ein. Akute Beschwerden bedürfen in der Regel keiner Langzeitbehandlung, da nach Verschwinden der Akutsymptome die Gesundheit wiederhergestellt und kein Rückfall zu erwarten ist.
  • Bei chronischen Beschwerden (stets wiederkehrenden Beschwerden, zum Beispiel Ekzeme, Haarausfall, Allergien, Verstopfung, Nebenhöhlenentzündungen und Schlafstörungen) tritt eine allmähliche Besserung innerhalb mehrerer Tage oder Wochen ein. Chronische Beschwerden bedürfen meist einer Langzeitbehandlung. Der Körper braucht die zur Heilung anregenden Impulse des homöopathischen Arzneimittels von Zeit zu Zeit, um anlagebedingte Beschwerden oder tief greifende Störungen zu beheben.

Was beim Gesunden bestimmte Symptome (zum Beispiel Rötung und Hitze) hervorruft, kann einen kranken Menschen mit ähnlichen Beschwerden heilen:«Similia similibus curantur», d.h. «das Ähnliche heilt das Ähnliche»!

Ein Beispiel: Eine Person hat, verursacht durch eine Erkältung, wässrigen flüssigen Nasenschleim und tränende Augen. Anstatt hier ein Mittel zur Abschwellung der Nasenschleimhäute zu verabreichen, gibt man ihr eine Küchenzwiebel. Natürlich funktioniert das Ähnlichkeitsprinzip hier nur, wenn die Schnupfensymptome etwa gleich denen sind, die man bekommt, wenn man eine Zwiebel schneidet. Ist der Schleim dickflüssig, so muss eine andere Lösung gefunden werden. Diese Erkenntnisse sind keine Entdeckung der modernen Medizin. Bereits in Hippokrates’ Aufzeichnungen wurden sie erwähnt.

Anwendungsgebiete der homöopathischen Bienengiftpräparate (Apis)Wie oft soll man homöopathische Arzneimittel einnehmen oder auftragen?

  • Angina
  • Verbrennungen
  • Allergien
  • Insektenstiche
  • Gelenkentzündungen
  • Sonnenstich

Alle homöopathischen Arzneimittel wirken nach diesem System, also nach der Ähnlichkeitsregel!

Jedes Arzneimittel soll so oft wie nötig und so wenig wie möglich angewendet werden.
Wenden Sie das gewählte Mittel immer dann erneut an, wenn

  • die Wirkung der vorgängigen Gabe nachlässt
  • die Beschwerden wiederkehren
  • eine allfällige Heilreaktion abgeklungen ist und noch Beschwerden vorhanden sind

Akute Beschwerden verlangen meist eine häufige Anwendung, bis viertelstündlich, in Extremfällen sogar noch häufiger. Zur Behandlung chronischer, das heisst, seit langem andauernder oder stets wiederkehrender Beschwerden und zum Desensibilisieren bei Allergien, werden meist 1 bis 2 Gaben pro Tag eingenommen, bis die Beschwerden völlig verschwunden sind.

Eine Langzeitbehandlung mit einem homöopathischen Arzneimittel ist nur dann zu empfehlen, wenn das Präparat die bestehenden Beschwerden spürbar lindert oder eine allmähliche Heilung zu beobachten ist.

Der deutsche Arzt, Chemiker und Forscher Christian Friedrich Samuel Hahnemann (1755-1843) begründete 1790 die Homöopathie. Ein Selbstversuch mit Chinarinde führte ihn zur Entdeckung der Homöopathie.

Die homöopathische Heilmethode basiert auf:

  • Ähnlichkeitsprinzip
  • Potenzierung
  • Arzneimittelprüfung
  • der Mensch in seiner Gesamtheit

In der Homöopathie werden die Wirkstoffe, die für die Herstellung gebraucht werden, aus der Natur bezogen. Das können Pflanzen, deren Teile, tierische Wirkstoffe oder aber auch mineralische Stoffe sein. Seltener werden auch synthetische Wirkstoffe verwendet.

Bekannte Wirkstoffe sind Arnica, Belladonna, Echinacea oder Chamomilla. Diese Stoffe kommen unter anderem als Einzelmittel, Globuli oder Salben zum Einsatz.

Die Haltbarkeit homöopathischer Arzneimittel ist sehr unterschiedlich. Sie hängt vor allem von der Haltbarkeit der Trägersubstanz (Alkohol, Wasser, Salbengrundlage usw.) und von der richtigen Anwendung und Lagerung der Präparate ab. Lassen Sie sich in ihrer Apotheke oder Drogerie beraten.

Wer Beschwerden hat und nach einem homöopathischen Arzneimittel greift, erlebt unter anderem nach der Einnahme eine Erstverschlimmerung, die sogenannte Heilreaktion. Diese tritt oftmals nach wenigen Stunden auf und verstärkt die körperlichen Beschwerden. Ein Grund zur Sorge ist dies allerdings nicht, da durch das homöopathische Arzneimittel der Körper zur Selbstheilung angeregt wird.

Gut zu wissen

Jeder Behandlungsverlauf ist individuell. Manche Betroffenen reagieren stärker auf die Heilreaktion und andere wiederum bemerken gar nichts. Chronische Erkrankungen brauchen in der Regel einen längeren Behandlungsverlauf – und deswegen auch etwas mehr Geduld. Der Heilungsprozess unterliegt der Heringschen Regel: Die Symptome der Beschwerden verschwinden von oben nach unten, von innen nach aussen und in der umgekehrten Reihenfolge, in der sie erschienen sind. Konkret bedeutet das, dass der Oberkörper zuerst heilt und dann erst der Unterkörper. Innere Beschwerden, wie etwa Asthma werden vor Hautausschlägen verschwinden. Auch jüngere Beschwerden werden vor chronischen, älteren Beschwerden verschwinden.

Grundsätzlich sollte auf eine Kombination mehrerer homöopathischer Arzneimittel verzichtet werden. Tauchen dennoch diverse zu behandelnde Symptome auf, ist in einigen Fällen die Einnahme mehrerer Mittel nötig. Achten Sie dabei darauf, die Arzneimittel in regelmässigen Zeitabständen einzunehmen. Es empfiehlt sich zwischen jedem Mittel 15 bis 30 Minuten verstreichen zu lassen.

Homöopathische Arzneimittel bringen die Selbstheilungskräfte in Gang oder verstärken sie. Dies geschieht durch Ausübung feinster Reize auf den Organismus. Das spezielle Herstellungsverfahren (schrittweises Verdünnen und Potenzieren) bewirkt, dass homöopathische Arzneimittel auch in sehr hohen Verdünnungen eine Wirkung entfalten können. Selbst Potenzen jenseits der Avogadro-Konstante, in welchen keine Moleküle der Ausgangsubstanz mehr vorliegen, werden mit Erfolg eingesetzt. Die Wirkung solcher Hochpotenzen kann nicht auf den materiellen Gehalt an Arzneisubstanz zurückgeführt werden. Auf Basis der Erkenntnisse der Quantentheorie wird heute vermutet, dass das potenzierte homöopathische Arzneimittel dem Körper Informationen übermittelt, welche die heilenden Veränderungsprozesse im Körper anregen.

Da die Wirkung nicht durch eine definierte Menge Arzneisubstanz zustande kommt, wirken potenzierte homöopathische Arzneimittel sanft und gut verträglich. Wenn bei der Anwendung homöopathischer Präparate Nebenwirkungen beobachtet werden, sind dies meistens Unverträglichkeiten gegenüber Hilfsstoffen, die zur Herstellung der galenischen Form (Globuli, Tabletten, Salben, Tropfen) benötigt werden. Oder es handelt sich um Heilreaktionen: Ein vorübergehend verstärktes Wahrnehmen, der zur Heilung notwendigen Symptome (Durchfall, Hautausschläge, Absonderungen usw.), welche von selber wieder abklingen.

Keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten (Interaktionen)

Eine sehr geringe oder überhaupt nicht vorhandene Menge Arzneisubstanz kann nicht mit anderen Stoffen in Reaktion treten.

Wichtig

Falls Sie während der Einnahme homöopathischer Arzneimittel Nebenwirkungen beobachten oder wenn Sie andere Medikamente einnehmen, informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin.

Weiterführende Literatur: Teut M, Dahler J, Lucae C, Koch U: Kursbuch Homöopathie. München: Elsevier/Urban & Fischer 2008

Unverdünnt können homöopathische Wirkstoffe zu stark oder zu aggressiv wirken. Deswegen hat der Erfinder der Homöopathie, Samuel Hahnemann, nach dieser Feststellung angefangen, die Wirkstoffe zu verdünnen, sodass die Giftwirkung praktisch eliminiert worden ist. Bei der Potenzierung wird der Wirkstoff mithilfe von Wasser und Alkohol verschüttelt oder auch mit Milchzucker verrieben. Teilweise wird das Arzneimittel so stark verdünnt, dass der Wirkstoff nicht mehr nachweisbar ist. Wichtig ist, dass die Potenzierung nach den Anweisungen von Hahnemann in Hunderterschritten verdünnt wird. Genauere Vorschriften lassen sich auch im europäischen Arzneibuch nachlesen.

Wer homöopathische Arzneimittel kauft und anwendet, wird früher als später auf Potenzen (Stärken) stossen. Um die passende Potenz zu finden, muss man wissen, was diese bedeuten und wie stark sie sind. Grundsätzlich ist es wichtig zu verstehen, dass je höher eine Potenz ist – und somit weniger Wirkstoff enthalten ist – desto stärker ist die Wirkung des homöopathischen Mittels, da diese einen Verdünnungsprozess durchlaufen. Zur Selbstmedikation eignen sich Potenzen wie D6 und C6 sowie D12 und C12. Höhere Potenzen wie etwa D30 oder C30 oder noch stärker, sollten nur von einem erfahrenen Arzt oder Therapeuten verabreicht werden. D steht dabei für Dezimal-Potenzen. Dabei wird der Arzneistoff stufenweise mit einem Teil Arzneistoff und neun Teilen Verdünnungsmittel potenziert. C steht für Centesimal-Potenz. Hierbei wird mit 99 Teilen Verdünnungsmittel potenziert.

Die Homöopathie bietet einige Vorteile an:

  • keine unerwünschten Reaktionen mit anderen Medikamenten, Genuss- oder Lebensmitteln 
  • gute Verträglichkeit 
  • keine Unterdrückung von Symptomen 
  • Ausheilung akuter Beschwerden und damit Verhinderung der Entstehung chronischer (andauernder) Erkrankungen 
  • keine Gefahr der Überdosierung 
  • weder Suchtgefahr noch Beeinträchtigung der Sinne (z.B. Reaktionsvermögen, Sehschärfe) 
  • Eignung für Mensch und Tier

All diese Vorteile führen dazu, dass homöopathische Arzneimittel für die Behandlung von Säuglingen, Kindern, Schwangeren und arzneimittelempfindlichen Personen besonders geeignet sind.