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In der Homöopathie wird Sabadilla oder Läusekraut häufig gegen Heuschnupfen eingesetzt. Erfahren Sie auf dieser Seite mehr über diese Heilpflanze als homöopathischen Wirkstoff.

  • Illustration Sabadilla
  • Sabadilla Blütenstengel und Pflanze

Steckbrief von Sabadilla officinalis

Beschreibung: Der Blühtrieb dieser Zwiebelpflanze erreicht eine Höhe von ein bis zwei Metern. Die Blätter entspringen alle grundständig aus der Zwiebel, sind schmal, bis über einen Meter lang und 3 bis 15 mm breit, glatt, kahl und oberseits rinnig. Am Blühtrieb sitzen die Blüten in einer reichblühenden, 10 bis 50 cm langen Traube, die einen Durchmesser von bloss 12 bis 18 mm besitzt. Die kleinen Blüten sind gelblich-weiss mit prominenten Nektarien. Die zahlreichen, dreifächrigen Kapseln sind länglich-elliptisch, 10 bis 13 mm lang und 4 bis 5 mm im Durchmesser. Die länglichen Samen sind bis 9 mm lang und 2 mm dick, glänzend schwarzbraun und runzelig.

Verbreitung: Die Pflanze kommt in Mexiko vor und ist in Zentralamerika sicher in Guatemala, Honduras und Costa Rica verbreitet. In Südamerika findet man sie vor allem in Venezuela, aber auch in Kolumbien und einige Angaben nennen auch wenige Orte in Peru.

Standort: Die meisten Standortangaben beziehen sich auf offenes, gebirgiges Grasland wie beispielsweise Bergwiesen. Die Pflanze soll vom Tiefland bis in eine Höhe von 1'800 m ü. d. M. vorkommen. Des Weiteren finden sich folgende Standortangaben: offene Hügel, sonnige Hänge, offene Kalkhügel mit Gehölzen, felsige Orte, feuchte Böden an Flussufern sowie Eichenwälder.

Besonderheiten: Die Samen des Mexikanischen Läusekrautes sind stark giftig, deshalb werden sie seit Urzeiten von den Indianern gegen Läuse verwendet. 1572 kamen die ersten Sabadillsamen nach Europa und wurden ab dem 18. Jahrhundert verbreitet gegen Insekten eingesetzt. Die  giftigen Hauptwirkstoffe sind Sterin-Alkaloide, die als Veratrin bezeichnet werden. Beim Menschen beeinflusst das Veratrin das Zentralnervensystem und wirkt als Nerven- und Muskelgift. Es kommt zu Krämpfen, Tobsucht und spastischen Bewegungen. Äusserlich rufen Sabadillsamen starke Rötungen und bläschenartige Hautausschläge hervor.

verwendeter Teil: getrocknete, reife Samen

wichtige Verwandte: Helonias, Paris quadrifolia, Veratrum

Wirkung von Sabadilla in der Homöopathie

«Läusesabadill» ist eines der wichtigsten Akutmittel bei Heuschnupfen und allergischen Reaktionen, wie rote Augenlider, tränende Augen oder Jucken der Nase und Augen. Insbesondere bei heftigen Niesanfällen und Fliess-Schnupfen findet Sabadilla Anwendung. Bekannt sind jedoch auch andere Wirkungsbereiche. So kann Sabadilla dabei helfen, das Nervensystem zu beruhigen und den Kreislauf zu stabilisieren. Auch bei der Regulierung der Verdauung soll Sabadilla einen positiven Effekt haben.

Verwendung von Sabadilla in der Homöopathie

Der Name Läusekraut weist darauf hin, dass Sabadillsamen früher oft zur Bekämpfung von Läusen benutzt wurden. Als Mittel gegen Ungeziefer wurden Sabadillsamen ab dem 18. Jahrhundert eingesetzt. Weil die Samen stark toxisch sind, beschränkt sich die Nutzung der Pflanze auf die Homöopathie. Unverdünnt führt der Wirkstoff Veratin zu schweren Nebenwirkungen, die im schlimmsten Fall zu Erkrankungen wie Herzlähmungen, Atemnot oder Kollaps führen können. Aufgrund der starken Verdünnung der Wirkstoffe in den homöopathischen Arzneimitteln sind keine Nebenwirkungen bekannt.

Zur Herstellung der homöopathischen Urtinktur werden die getrockneten, reifen Samen verwendet. Diese wird dann für die Herstellung von Globuli oder Tabletten verwendet.

Das Arzneimittelbild von Sabadilla officinalis

Alle Arzneimittelbilder

Wirkt bevorzugt auf:

  • Zentralsystem, vegetatives Nervensystem, Haut, Schleimhäute, Herz und Gefässe, Magen-Darmkanal, Muskeln

Passt besonders zu:

  • Menschen mit niedergeschlagener, trübsinniger Stimmung, Missmut und Ärgerlichkeit

Hauptindikationen:

  • Psychosen
  • Migräne
  • Allergische und vasomotorische (von den Gefässnerven ausgehende) Katarrhe
  • Heuschnupfen
  • Kreislaufschwäche
  • Rheuma
  • Neuralgien

Besonders wichtig für die Mittelwahl:

  • Folgen von starkem Pollenflug

Symptome:

  • Unruhe, Angst mit eingebildeten Befürchtungen
  • Tränenfluss, rote brennende Augenlider
  • Rote Flecken im Gesicht
  • Heftige krampfartige Niesattacken
  • Entzündungen des Gaumens und Rachens, Schluck- und Räusperreiz
  • Kitzeln im Gaumen
  • Globus- (Fremdkörper) und Fadengefühl im Hals mit Besserung durch warme Getränke
  • Verdickte Nägel
  • Periodisch auftretende Muskel-, Knochen- und Gelenkschmerzen, die von einer Seite auf die andere wandern (von rechts nach links)

Allgemeines:

  • Gereizte brennende Schleimhäute
  • Kein Durst
  • Abneigung gegen kalte Getränke, Wein und Zwiebeln

Modalitäten:

Schlimmer durch Nässe, Kälte, kühle Luft, Ruhe und nachts

Besser durch Wärme, warme Nahrungsmittel und Getränke