Piper methysticum
Kava-Kava
Piper methysticum, auch Kava-Kava, ist eine Heilpflanze, die bereits seit Jahrtausenden für medizinische, religiöse und rituelle Zwecke eingesetzt wird. Die Wurzel der Pflanze hat eine entspannende Wirkung und steigert die Aufmerksamkeit.
Steckbrief von Piper methysticum
Beschreibung: Piper methysticum gehört zur Familie der Pfeffergewächse (Piperaceae). Piper methysticum ist ein immergrüner Busch, der 3 bis maximal 7 Meter hoch wird. Seine grossen Blätter sind stark geädert und haben eine Herzform. Die Blütenstände sind schlank und sind in einer Ähre angeordnet.
Piper methysticum wird auch Rauschpfeffer, Kava-Kava, Kawa-Kawa oder Yangona genannt.
Verbreitung: Piper methysticum hat sich von den polynesischen Inseln ausgehend mit den ersten Seefahrern ausgebreitet. Die Pflanze vermehrt sich hauptsächlich vegetativ. Der Anbau erfolgt durch Stecklinge.
Verwendeter Teil: Bei Piper methysticum erntet und verwendet man die Wurzel.
Wichtige Verwandte: Coffea, Pulsatilla, Rhus toxicodendron
Wirkung und Anwendung von Piper methysticum in der Homöopathie
Kava-Kava wurde auf Inseln des tropischen Südpazifiks als Medizinal- und Zeremonienpflanze verwendet. Die wohl erste ausführliche Beschreibung der Pflanze geht auf George Forster zurück, der James Cook auf seiner zweiten Weltumseglung auf dem Schiff «Resolution» (1772 – 1775) begleitete.
Die in den Wurzelstöcken enthaltenen Kavalactone binden an verschiedenen Nervenzellen an und üben dabei eine gefühlsdämpfende Wirkung aus. Piper methysticum hat eine entspannende Wirkung und mindert Angst- und Spannungszustände, macht jedoch nicht abhängig, weder auf körperlicher noch auf seelischer Ebene. Es zeigt sich eine erhöhte geistige Aktivität mit verbesserter Informationsverarbeitung sowie einer Steigerung der Aufmerksamkeit.
Das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic verbot 2003 pflanzliche Arzneimittel mit Kava-Kava. Weiter darf seit 2016 die Kava-Kava Pflanze auch nicht in Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln verwendet werden. Dies aufgrund von schweren Leberschäden. Ausgenommen davon sind jedoch homöopathische Zubereitungen ab D6, da für die Herstellung von homöopathischen Arzneimitteln Kava-Kava nur stark verdünnt vorkommt.
Verwendung von Piper methysticum in der Homöopathie
Piper methysticum wird in der Homöopathie bei nervösen Angst- oder Spannungszuständen, innerer Unruhe, Reizbarkeit oder geistiger Erschöpfung (z.B. bei Prüfungsvorbereitungen) eingesetzt. Piper methysticum hat beruhigende, muskelentspannende, angstlösende und antidepressive Effekte.
Wirkt bevorzugt auf:
Zentralnervensystem, Harnwege, Haut, Gelenke
Passt besonders zu:
Pflichtbewussten, sich aufopfernden Menschen. Vernachlässigen ihre eigenen Bedürfnisse.
Hauptindikationen:
- Geistige Erschöpfung durch übermässige Beanspruchung (z.B. Prüfungsvorbereitung)
- Nervenschwäche mit innerer Unruhe und Reizbarkeit
- Neuralgien
- Ichthyosis
Symptome
- Gefühl, wie berauscht oder betrunken zu sein
- Gefühl, als sei das ganze Nervensystem aufs Höchste angespannt
- Gesteigerte Hirntätigkeit bei Tag und Nacht mit körperlicher Unruhe gefolgt von geistiger Erschöpfung und Überempfindlichkeit auf äussere Eindrücke
- Reizbarkeit bei Fragen
- Kopfschmerzen & Nervenschmerzen
- Würgen, Zusammenziehen im Hals beim Essen und Trinken
- Saures Aufstossen eine Stunde vor Mahlzeiten
- Harnröhrenentzündung mit Brennen beim Wasserlassen
- Stinkende Absonderung aus der Harnröhre
- Deformierende Gelenkentzündungen an den Händen und Handgelenken
- Trockene, schuppende Haut (Hände, Unterarme) hinterlässt weisse Stellen, die oft geschwürig werden
Allgemeines:
Verlangen nach Vergnügen und starker Bewegungsdrang.
Modalitäten
Schlimmer:
Durch geistige Anstrengung, Geräusche (Kopfschmerz), Lesen, Denken an die Beschwerden
Besser:
Stellungswechsel, Beschäftigung, Ablenkung der Gedanken, Bewegung, frische Luft
Bemerkungen:
Bewährtes Heilmittel bei geistiger Erschöpfung vor Prüfungen. Wenn die Erschöpfung mit Prüfungsangst verbunden ist, empfiehlt sich die Kombination mit Strophanthus.
