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Gelsemium ist eine stark giftige Pflanze. Sie wird auch gelber oder falscher Jasmin genannt. Doch dieser Name ist irreführend, da es sich um keinen echten Jasmin handelt. In der Homöopathie ist Gelsemium ein wichtiges Mittel bei Grippe, Kopfschmerzen oder Erschöpfung.

  • Illustration Gelsemium
  • Gelber Gelsemium Strauch, der an einem Gartenhag entlang wächst. | © Adobestock

Steckbrief von Gelsemium

Beschreibung und Herkunft von Gelsemium

Gelsemium ist eine verholzte Kletterpflanze. Sie wächst als Strauch und kann bis zu fünf Meter hoch werden. Die gelbe wohlriechende Blüte ist fünfzählig und ist über den ganzen Strauch verteilt. In Europa trifft man nicht auf Gelsemium. Die drei Arten sind in Südostasien (Gelsemium elegans), im Südosten der USA (Gelsemium rankinii), Zentralamerika und im südlichen Nordamerika (Gelsemium sempervirens) heimisch. Den Namen bekam Gelsemium vom italienischen Wort «Gelsomio» für Jasmin.

Blütezeit: März bis Mai

Standort: Die Kletterpflanze wächst in Wäldern und Dickichten sowie entlang von Strassen und Viehzäunen. Gelsemium ist zusammen mit Smilax-Arten eine häufige Liane, die in den Wäldern küstennaher Ebenen der südöstlichen Vereinigten Staaten eine wichtige Komponente bildet.

Besonderheiten: Die Pflanze ist sehr stark giftig. Die Giftigkeit beruht auf Alkaloiden, die auf das zentrale Nervensystem wirken. Niedere Dosen wirken anregend, bei höheren Dosen stellen sich Schwindel, Sprachverlust, Sehschwäche, Muskelstarre und Gliederzittern ein. Atemlähmung führt schliesslich zum Tode. Die Othomi-Indianer stellten aus Gelsemium den Gifttrank «Bebo-sito» (gläserner Sarg) her, den sie bei Gottesurteilen und Racheakten gebrauchten.

verwendeter Teil: frischer Wurzelstock

wichtige Verwandte: Curare, Ignatia, Nux vomica, Spigelia

Wirkung von Gelsemium

Gelsemium ist stark giftig, was sich auf das zentrale Nervensystem auswirkt. Das zeigt sich in Schwindel, Sprachverlust, Sehschwäche oder Muskelstarre. Eine Atemlähmung kann schliesslich sogar zum Tode führen.

In der Homöopathie ist Gelsemium ein bewährtes Mittel zur Behandlung von Kopfschmerzen mit vorangehender Sehstörung, Müdigkeit und Zittern. Bei Angstzuständen (Erwartungsangst, Prüfungsangst) kann Gelsemium ebenfalls unterstützen. Auch als Grippemittel bei langsamer Entwicklung und mässigem Fieber wird das Einnehmen von Gelsemium empfohlen. Es kann sogar als Grippe-Prophylaxe angewendet werden oder wenn man nach einer Grippe nicht mehr richtig auf die Beine kommt.

Verwendung von Gelsemium

Bereits die Otomí, ein indigenes Volk in Mexiko, nutzten das Gift aus der Wurzel und stellten damit den Gifttrank «Bebo-sito» (gläserner Sarg) her, um es bei Gottesurteilen und für Racheakte einzusetzen. Im amerikanischen Bürgerkrieg wurde Gelsemium als Saft anstelle von Opium eingesetzt, da der lähmende Wirkstoff Schmerzen lindern konnte.

Bei der homöopathischen Zubereitung wird der frische Wurzelstock der Gelsemium verwendet, um eine Urtinktur zu erstellen. Diese findet sich in potenzierter Form in den untenstehenden Similasan Produkten wieder. Es wird gegen Beschwerden wie Kopfschmerzen und auch bei Lampenfieber eingesetzt.

Das Arzneimittelbild von Gelsemium

Alle Arzneimittelbilder

Wirkt bevorzugt auf:

  • das Zentralnervensystem, periphere Nerven, Augenmuskeln, Herz, weibliche Geschlechtsorgane, Magen-Darm-Trakt.

Passt besonders zu:

  • Menschen, die überempfindlich auf seelische Belastungen reagieren (Folgen von Schreck, Angst, Aufregung, Examen).

Hauptindikationen:*

  • Prüfungsangst, Grippe mit Hirnhautreizung
  • Migräne
  • Kopfweh mit Sehstörungen
  • Neuralgien
  • Augenlidmuskellähmung
  • Herzmuskelentzündung (Myokarditis)
  • Herzstörungen bei Rauchern
  • Periodenschmerzen
  • Ausbleibende Presswehen
  • Sommergrippe
 

Besonders wichtig für die Mittelwahl:

Folgen von Schreck, Aufregung, schlechten Nachrichten, Angst und Erregung.

Symptome:

  • Zittern
  • Schwäche und Durchfall nach seelischer Erregung
  • Schreck / Furcht
  • schlechte Nachrichten / kann nicht weinen
  • Verlangen nach Licht / Schläfrigkeit
  • Lähmungsgefühl und Zittern
  • Blutandrang zum Kopf (dunkelroter Kopf) / Benommenheit und Hinterhauptschmerzen.
  • Mühe, den Kopf aufrecht zu halten
  • Zungenlähmung
  • Die Kopfschmerzen beginnen im Nacken und ziehen über den Kopf zu den Augen
  • Trübsichtigkeit
  • Schmerzen in den Augen / Schwäche
  • zittern der Muskulatur, daher Herabhängen der Augenlider

Allgemeines:

  • Kein Durst
  • Langsame Entwicklung der Grippe mit mässigem Fieber (38 °C  – 38,5 °C)
  • Oft Rückfall am 5. Tag (Sommergrippe)

Modalitäten:

Schlimmer durch:
Wärme, Sonne, Furcht, feuchtes Wetter, Föhn, vor Gewittern, Bewegung (Abwärtsfahren im Lift).

Besser durch:
Reichlichen Harnabgang, frische Luft, alkoholische Getränke, Ruhe.

* = Selbstbehandlung nur in Absprache mit Arzt/Ärztin und als erste Hilfe.