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Euphrasia officinalis – auch Augentrost genannt – ist eine Pflanze mit besonderer Wirkung: Sie wirkt vor allem am Auge reizlindernd, antibakteriell und entzündungshemmend. Darum wird Augentrost bereits seit dem Mittelalter zur Behandlung von Augenleiden verwendet.

  • Illustration Euphrasia
  • Nahaufnahme einer Euphrasia Blühte mit grünem Hintergrund

Steckbrief von Euphrasia officinalis

Beschreibung und Herkunft von Euphrasia

Euphrasia wächst auf Weiderasen und frischen Magerwiesen in fast allen Ländern Europas sowie in der Türkei und Georgien. Die Blüten des zarten Pflänzchens sind weiss, mit dekorativen violetten Längsäderchen und haben auf den unteren Blütenblättern einen charakteristischen gelben Fleck: eine wahre Augenweide. Die 5-25cm grosse Pflanze wächst als einjähriger Halbschmarotzer, d.h. sie entzieht mit ihren Saugwurzeln den Wurzeln von Gräsern Wasser und Nährstoffe. Euphrasia nutzt also die Lebenskräfte anderer Pflanzen, um zu wachsen. Die Blütezeit der Heilpflanze ist von Juni bis Oktober.

Die deutsche Bezeichnung «Augentrost», der französische Name «Casse-lunette» und der englische Begriff «Eyebright» weisen unmissverständlich darauf hin, dass Euphrasia eine besondere Beziehung zu den Augen hat. Namensgeberin für Euphrasia war die griechische Nymphe «Euphrosyne», der man zuschrieb, dass sie den Blick freimachen könne. Sie erfreue das Auge und hebt die Stimmung derjenigen, deren Sehvermögen sich verbessern soll. Umgangssprachlich wird die Heilpflanze, da sie ein Halbschmarotzer ist, nicht selten auch Milchschelm, Weiddieb oder Gibinix genannt.

Besonderheiten: Unter Euphrasia officinalis versteht man ein Aggregat (Artengruppe) von mit Euphrasia rostkoviana nah verwandten Arten, Unterarten und Hybriden. Da diese teilweise schwierig zu unterscheiden sind, wird bei der Definition der Stammpflanze eine grosse Bandbreite an eigentlichen Arten zugelassen. Der Name «Augentrost» rührt von der volksmedizinischen Anwendung bei Entzündungen und Übermüdungen der Augen her. Diese Wirkung konnte wissenschaftlich nicht belegt werden, was die Vermutung zulässt, dass die Indikation auf der Ähnlichkeit im Aussehen der Blüten mit Augen beruht (Signaturenlehre).

wichtige Verwandte: Verbascum (aus der nah verwandten Familie der Scrophulariaceae)

Wirkung von Euphrasia in der Homöopathie

Die Heilpflanze enthält bis zu 0.9 % Iridoidglykoside wie Aucubin, Catalpol und Euphrosid. Iridoidglykoside sowie die ebenfalls enthaltenen Gerbstoffe und Flavonoide wirken entzündungshemmend. Aucubin hat v. a. in der Frischpflanze eine leicht antibiotische Wirkung. Euphrasia ist bei Bindehautentzündungen mit eitriger, wundmachender Absonderung ein Heilmittel erster Wahl.

Verwendung von Euphrasia in der Homöopathie

Euphrasia wird bereits seit Jahrhunderten in der Medizin und Homöopathie verwendetund bereits in der Antike war der Augentrost als Augenheilmittel bekannt. Die berühmte Heilerin Hildegard von Bingen empfahl bereits im 12. Jahrhundert Euphrasia.

In der Homöopathie ist Euphrasia eines der wichtigsten Mittel bei Augenbeschwerden. Doch auch bei Heuschnupfen und Erkältungsschnupfen kommt Euphrasia in den Einsatz. Augentrost ist bei Bindehautentzündungen mit eitriger, wundmachender Absonderung ein Heilmittel erster Wahl. Weiter kann Euphrasia auch bei Erkältungen mit Schnupfen mit Stirndruck und Husten Linderung bringen.

Euphrasia kommt in homöopathischen Produkten meist in Augentropfen vor. Zur Herstellung der homöopathischen Urtinktur wird sowohl der Stängel als auch die Blätter und Blüten der Pflanze genutzt: Alles wird zerkleinert und anschliessend zur Tinktur verarbeitet.

Similasan verwendet Euphrasia aus der Schweiz, welche von unseren Mitarbeitenden in einer Wildsammlung handgepflückt wurden.

Das Arzneimittelbild von Euphrasia officinalis

Alle Arzneimittelbilder

Wirkt bevorzugt auf:

  • Augen und Schleimhaut der oberen Luftwege.

Hauptindikationen:

  • Augenbindehaut- und Lidrandentzündungen
  • Hornhaut- und Tränensackentzündungen
  • Schnupfen
  • Heuschnupfen

Symptome:

  • Scharfe Tränen
  • Dicker, rahmiger, wund machender Ausfluss mit Lichtscheuheit
  • Brennen und Anschwellen der Lidränder
  • Auffällig häufiges Blinzeln
  • Trockenheit der Lider und der Nase
  • Augenbrennen
  • Beissen in den Augen
  • Die Augen schwimmen dauernd in Tränen
  • Tränenfluss
  • Fliess-Schnupfen mit viel mildem Ausfluss
  • Nachts im Schlaf Schweiss auf der Brust
  • Stechende Schmerzen längs des Rückgrats, besonders morgens
 

Modalitäten:

Schlimmer durch:
Lesen bei Augenbeschwerden, Ruhe

Besser durch:
Blinzeln, Tränenfluss, abends ist alles besser, Schnupfen mit Stirndruck bessert durch kalte Waschungen, fortgesetzte Bewegung

Bemerkung:

Allium cepa (All-c.) hat scharfe Nasensekretion und milde Tränen.

Euphrasia Augentropfen

Wenn Sie an den oben aufgezählten Symptomen leiden, dann können Euphrasia Augentropfen helfen. Diese beinhalten die Euphrasia Urtinktur und verschaffen Linderung bei verschiedenen Augenbeschwerden. Den Euphrasia Augentropfen werden entzündungshemmende, befeuchtende und antibakterielle Eigenschaften zugeschrieben. Die Tropfen werden üblicherweise zwei- bis dreimal täglich in den Bindehautsack des Auges gegeben.

Selten wird von leichten Reizungen nach der Verabreichung und Überempfindlichkeitsreaktionen bei Anwendung der Augentrost-Augentropfen berichtet.